Fast schuldenfrei:Solide Finanzen

Auch Markt Indersdorf profitiert von der hohen Steuerkraft. Der Haushalt 2018 hat ein Rekordvolumen von 28 Millionen Euro. Die Gemeinde investiert viel Geld in den Straßenbau und das Kanalsystem. Die steigenden Ausgaben machen Bürgermeister Obesser Sorgen

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Straßenbau, Kanalsanierung, Feuerwehr - die Gemeinde Markt Indersdorf investiert in diesem Jahr Millionen Euro in die Infrastruktur. "Wir müssen viele Aufgaben bewältigen und viel Geld in die Hand nehmen, mehr Geld, als es für 2017 vorgesehen war", kündigte Kämmerer Thomas Koch bei der Präsentation des Haushalts 2018 an. Koch, seit vergangenem Jahr als neuer Kämmerer im Amt, stellte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats einen Rekordhaushalt vor. Das Gesamtvolumen ist um eine Million auf 28 Millionen Euro gestiegen. Einnahmen und Ausgaben nehmen zu. Die finanzielle Lage der Gemeinde bleibt gut, eine Kreditaufnahme ist für 2018 nicht geplant. Bürgermeister Franz Obesser (CSU) mahnte dennoch ein sparsames Wirtschaften an.

Fast schuldenfrei: Die Straße zwischen den Indersdorfer Ortsteilen Niederroth und Weyhern ist ziemlich marode. Fahrbahn und Bankette werden gründlich saniert.

Die Straße zwischen den Indersdorfer Ortsteilen Niederroth und Weyhern ist ziemlich marode. Fahrbahn und Bankette werden gründlich saniert.

(Foto: Toni Heigl)

Der Verwaltungshaushalt hat sich in den vergangenen zehn Jahren mit 20 Millionen Euro fast verdoppelt. "Das zeigt, wie stark die Kosten für den laufenden Betrieb gestiegen sind", sagt Koch. Mit Blick auf die Einnahmen im Verwaltungshaushalt (7,4 Millionen Euro Einkommensteuerbeteiligung, 2,6 Millionen Euro Gewerbesteuer) verwies der Kämmerer auf die gute Steuerkraft. Sie hat allerdings auch zur Folge, dass die Schlüsselzuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich sinken und nur noch 840 000 Euro betragen. Die Schulden können dank der Steuerkraft leicht abgebaut werden; sie waren von 2015 an stark gestiegen. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird Ende des Jahres bei etwa 811 Euro liegen, die Gesamtschulden werden 8,2 Millionen Euro betragen. Davon stehen 7,91 Millionen Euro für den Breitbandausbau. Straßenausbaubeiträge in Höhe von 730 000 Euro sind als Einnahmen im Vermögenshaushalt eingeplant. Ob und wann sie fließen werden, ist ungewiss. "Wenn sie abgeschafft werden, muss die Regierung für eine Ersatzleistung sorgen", forderte Koch.

Investitionen

Für den Straßenbau gibt die Gemeinde 1,98 Millionen Euro aus. Die wichtigsten Projekte: Gemeindeverbindungsstraße Niederroth-Weyhern, Gemeindeverbindungsstraße nach Eichstock, Ortsdurchfahrt Wagenried, Geh- und Radweg Dachauer Straße, Kostenbeteiligung Ausbau Linie A. Die Abwasserbeseitigung schlägt mit 1,53 Millionen Euro zu Buche. Kanalsanierungen sind in den Ortsteilen Kloster, Niederroth, Langenpettenbach und Ainhofen geplant. Für den Neubau des Feuerwehrhauses in Niederroth sind 550 000 Euro eingestellt. sto

"Die wirtschaftliche Lage ist gut", stellte Bürgermeister Obesser fest. Das zeige sich auch an den freiwilligen Leistungen der Gemeinde. Obesser wies auf die steigenden Personalkosten hin. Die Aufgaben der Verwaltung würden komplexer. Die Zahl der Planstellen steigt um 5,91. Doch der Bürgermeister sieht auch "Quellwolken am Horizont". Drei Punkte sind es, die dem Bürgermeister Sorgen machen. Die Gemeinde erhält 420 000 Euro weniger Schlüsselzuweisungen, muss aber 620 000 Euro mehr an den Landkreis als Umlage zahlen. Obesser erwartet, dass die Kreisumlage wegen der Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs, des vierten Gymnasiums und des Neubaus des Landratsamts steigen wird. "Da darf es keine wirtschaftliche Delle geben", so der Bürgermeister. Unsicherheit gibt es beim Thema Straßenausbaubeiträge. "Wenn sie wegbrechen, müssen wir sparsam wirtschaften", sagte der Bürgermeister.

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