Fasching:70 Jahre Maschkera

Das Weichser Faschingskomitee feiert mit 28 Fußgruppen und knapp 1000 Zuschauern Jubiläum

Von Niels P. Jørgensen, Weichs

Mit siebzig Jahren hat der Zug der "Weixer Maschkera" die längste Tradition aller Faschingszüge im Landkreis Dachau. Im Gegensatz zu den meisten anderen haben in Weichs die zahlreichen Fußgruppen die Oberhand vor den dröhnenden Ungetümen, die sich zum Beispiel durch Indersdorf oder Vierkirchen wälzen. Und so zogen auch im 70. Jahr 28 Gruppen mit pfiffigen und fantasievollen Gefährten, nur mit menschlicher Muskelkraft bewegt, durch das Dorf an der Glonn, nahmen humorvoll den Dieselskandal oder mit der Notlandung der Air Aufhausen die Air-Berlin-Pleite aufs Korn und feierten mit dem langsamsten Zug der Welt auch das eigene Jubiläum. Auf den Waggons des Maschkerazugs waren die Themen der früheren Faschingswagen abgebildet. Eine Fußgruppe mit großen Plakaten erinnerte an die bisherigen Präsidenten des Faschingskomitees. Johann Scharl war der erste Präsident; er führte das Maschkera-Komitee zehn Jahre lang.

Trotz der Sorge der Maisbrunner Faschingsnarren, die mit einem Trauerzug das bayerische Brauchtum zu Grabe trugen muss man sich um die Zukunft der Weixer Maschkera wohl keine Sorgen machen. Die Weixer Chicks als gelbe Lego-Figuren zogen die Blicke auf sich, der mobile Imbissstand des Trachtenvereins die Kreuzbergler lieferte Würstl. Auf dem handgezogenen Karren wurde wirklich gegrillt. Das Faschingstreiben in der Ortsmitte zog knapp tausend Schaulustige an. Anlässlich des diesjährigen Jubiläums gönnte sich das Komitee zur Feier der Faschingsauskehr am Abend noch einen Auftritt der Schrobenhauser Garde.

© SZ vom 14.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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