Falsche Polizisten:Vorsicht bei Anruf

Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus und ergaunern Geld

Falsche Polizeibeamte haben in Ingolstadt eine Rentnerin dazu gebracht, ihren Goldschmuck in "polizeiliche Verwahrung" zu geben. Die Frau händigte am Abend des 19. März diverse Schmuckgegenstände und Bargeld an zwei unbekannte Männer aus, die zu ihrer Wohnung im Ortsteil Friedrichshofen gekommen waren. Von den beiden falschen Polizeibeamten fehlt bisher jede Spur. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt, wurden offenbar dieselben Täter auch in den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck und Landsberg tätig, allerdings scheiterten sie bei ihren Anrufen. Die Polizei schließt jedoch nicht aus, dass die Betrüger weiter versuchen werden, mit ihrer Masche Vermögenswerte zu erbeuten. Die Anrufer gehen äußerst professionell vor und sind meist sehr sprachgewandt. Sie stellen sich oft als Polizeibeamte oder auch anderer Behördenvertreter, beispielsweise als Staatsanwalt, vor. Mit einer erfundenen Gefahrensituation, ein Hilfsgesuch von Ermittlungsbehörden oder eine andere falsche Behauptung werden die Angerufenen dazu gebracht, das vom Täter gewünschte Verhalten zu zeigen. Durch ständigen Kontakt mit dem Opfer, welcher oft über Stunden andauert, wird das Opfer ständig unter Druck gesetzt und kann das eigene Verhalten kaum mehr reflektieren. Zum anderen werden damit Kontaktversuche zur echten Polizei unterbunden. Ziel ist es immer, die Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen zu erreichen.

Die Polizei rät bei derartigen Anrufen zu Misstrauen: Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände, um Ermittlungen durchzuführen, auch ruft sie niemals unter der Notrufnummer 110 an. Man solle schnellstmöglich das Gespräch beenden und auf keinen Fall persönliche Daten oder Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preisgeben. Im Zweifelsfall solle die Polizei angerufen werden, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 - aber Betroffene sollen nie die Rückruftaste drücken, sonst landen sie möglicherweise wieder bei den Betrügern. Grundsätzlich rät die Polizei, keine Unbekannten in die Wohnung zu überlassen und natürlich niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen auszuhändigen.

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