Falsche Polizisten:Rentnerin um zwei Kilo Gold betrogen

Eine 77-jährige Erdwegerin ist falschen Polizisten aufgesessen. In der Vorstellung, sie helfe der Polizei beim Aufklären von Wohnungseinbrüchen, händigte sie den Telefonbetrügern zwei Kilogramm Gold im Wert von 100 000 Euro aus. Die Täter riefen sie laut Polizei in der Zeit vom 21. bis 23. September mehrfach an, um Druck auf sie auszuüben. Sie erzählten ihr, dass in ihrer Gegend mehrere Wohnungseinbrüche stattgefunden und dass sie einen Zettel gefunden hätten, auf dem auch ihre Adresse stand. Zum Zwecke der Spurensicherung müssten sie deshalb ihre Wertgegenstände in Augenschein nehmen. Die 77-Jährige glaubte den Betrügern und händigte ihnen ihr Gold aus. Die Erdwegerin war nicht das einzige Opfer, auch ein Ehepaar aus Gilching ging den Tätern auf den Laim, ebenso Senioren aus Landsberg am Lech. Insgesamt erbeuteten die Telefonbetrüger mehr als 360 000 Euro.

In diesem Zusammenhang rät die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck, bei Anrufen von angeblichen Polizeibeamten oder auch Verwandten, die man nicht kenne, misstrauisch zu sein. Gelegentlich wird auf Telefondisplays durch einen technischen Trick die Nummer 110 angezeigt. Die Polizei ruft jedoch niemals unter dieser Notrufnummer an. Betroffene sollten im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich beenden, ohne persönliche Daten oder Informationen über vorhandene Wertgegenstände beziehungsweise Bargeld preiszugeben. Man sollte auch nie auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen eingehen, warnt die Polizei. Echte Beamte würden das nie verlangen. Im Zweifelsfall sollte man die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Nummer anrufen, in eiligen Fällen auch unter 110. In letzterem Fall sollte man aber keinesfalls die Rückruftaste verwenden. Außerdem empfiehlt die Polizei dringend, niemanden in die Wohnung zu lassen. Wer misstrauisch ist, sollte sich den Dienstausweis vorzeigen lassen. "Die Täter agieren aus dem Ausland", erklärt das Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Sie zu fangen sei schwierig.

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