"Critical Mass" ist eine weltweite Bewegung, bei der sich mehrere Radfahrer scheinbar zufällig und unorganisiert treffen, um gemeinsam durch Innenstädte zu fahren. Ziel ist es, auf den Radverkehr aufmerksam zu machen und mehr Rechte für Radfahrer, eine bessere Infrastruktur und mehr Platz einzufordern. Am Freitag, 23. Februar, ist eine "Critical-Mass"-Aktion in Dachau geplant. Michael Kraus vom ADFC Dachau will den Radverkehr sichtbar machen. Der nächste Schritt sei, Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer anzustreben. Beim ersten zufälligen Zusammentreffen Ende Januar habe die kleine Gruppe von neuen Leuten mitunter aggressives Verhalten seitens der Autofahrer erlebt. "Wir wurden sehr oft angehupt und wüst beschimpft." Einige Autofahrer hätten sogar versucht, die Radler von der Straße abzudrängen, berichtet Kraus. Das zeige ihm, dass Radfahrer nicht immer ernst genommen würden.
Das zweite "Critical Mass" an diesem Freitag beginnt um 17 Uhr. Treffpunkt ist das Radparkhaus auf der Ostseite des Bahnhofs. Als Grundsatz gilt, dass sich die Radfahrer an alle Regeln halten, zum Beispiel an die Radwegbenutzungspflicht. Ab einer Anzahl von 16 Personen darf man jedoch als "geschlossener Verband" auf der Fahrbahn fahren. Außerdem sollten alle Räder die vorgeschriebene Beleuchtung haben. Die Teilnehmer werden gebeten, beim Abbiegen Handzeichen zu geben und sich im Stau nicht zwischen den Autos durchzuschlängeln. Die genaue Route wird noch festgelegt und wird etwa eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen. Mitfahren kann jeder, der möchte.