Süddeutsche Zeitung

Fahrradstellplätze:Dachau räumt am Bahnhof auf

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Zuerst das Radparkhaus im Osten, jetzt die neuen Abstellplätze südlich des Vorplatzes - wichtige Investitionen für Umwelt und Bürger. Herrenlose und defekte Fahrräder werden künftig konsequent abtransportiert

Von Petra Schafflik, Dachau

Wer mit dem Radl zum Zug strampelt, soll am Bahnhof Dachau sein Fahrrad auch bequem und sicher abstellen können. An der Ostseite bietet das neue Fahrradparkhaus schon seit dem Winter 1022 Stellplätze auf zwei Etagen; jetzt wird auch ein Teil der Radständer am Bahnhofsvorplatz erneuert. Eine wichtige Investition für Bürger aus den westlichen Stadtteilen, die zur Bahn radeln. Denn für sie lässt sich die großzügige Radgarage nur durch die stark frequentierte Fußgängerunterführung im Bahnhof und damit recht umständlich erreichen. Die neuen Radständer wurden in wenigen Tagen unter dem vorhandenen Unterstand installiert. "Die Anlage ist jetzt wieder geöffnet", erklärt die stellvertretende Bauamtsleiterin Ariane Jungwirth.

In diesem Jahr bleibt es nicht beim üblichen Radl-Ramadama: Nachdem die Fahrradständer rund um den Bahnhofsvorplatz vorige Woche geräumt und dann gereinigt worden sind, werden einige Abstellanlagen auch erneuert. Konkret geht es um die 384 Radständer südlich des Bahnhofsvorplatzes beim Postgebäude. "Diese Ständer waren bisher zu eng, sodass nur jeder zweite tatsächlich genutzt werden konnte", erklärt Jungwirth. Zudem konnten die Vorderradfelgen Schaden nehmen. Die neue Anlage, die 15 000 Euro gekostet hat, ist nun fahrradschonender und nutzerfreundlich, wie Jungwirth betont. Die Stadt habe sich für ein vom Radfahrerklub ADFC empfohlenes Modell entschieden. Die Zahl der Radständer bleibt gleich, doch indirekt steigt die Kapazität, weil künftig jeder einzelne Platz auch genutzt werden kann. Und zwar von sofort an, weil die erneuerte Anlage bereits wieder geöffnet ist. Schon seit einigen Monaten lassen sich Räder komfortabel östlich des Bahnhofs im neuen Fahrradparkhaus abstellen. Manche Dachauer schimpften zwar über das vermeintlich viel zu groß dimensionierte Gebäude. Und tatsächlich stand in dem zweistöckigen Gebäude im Winter meist die gesamte obere Etage leer.

Doch inzwischen hat sich das neue Angebot offenbar herumgesprochen; auch radeln in der warmen Jahreszeit mehr Reisende zur Bahn. In jedem Fall ist das Parkhaus recht gut belegt. In der Zeit, als ein Teil der Radständer auf der Westseite des Bahnhofs gesperrt war, erwies sich der Andrang als besonders groß. Dort sei hin und wieder kein einziger Platz frei, sagte Stadträtin Silvia Neumeier (SPD) im Werkausschuss des Stadtrats. Allerdings sind die Radständer nicht immer belegt, meist ist im weniger beliebten oberen Stockwerk schon noch eine Lücke zu finden. Doch manchen Radlern ist der Weg offenbar noch zu weit, sie sperren ihre Fahrräder nach wie vor direkt am Bahnzugang an Laternenmasten oder Geländer. Eine Unsitte, die nicht wieder einreißen sollte, findet Elisabeth Zimmermann (CSU).

Tatsächlich will die Stadt künftig mehr darauf achten, dass Fahrräder rund um den Bahnhof ordentlich abgestellt werden. Räder, die lange Zeit nicht bewegt werden oder offensichtlich defekt sind, werden regelmäßig mit einem Hinweisband markiert und nach einer Wartefrist abtransportiert. Fahrtüchtige Räder werden dann zum Bauhof gebracht, andere entsorgt, wie Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) sagte. So sollen Schrotträder künftig nur noch kurzfristig die begehrten Abstellplätze blockieren. Auch "Falschparker" im Parkhaus oder im Umfeld des Bahnhofs erhalten per Flatterband einen Hinweis.

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Quelle:
SZ vom 15.05.2018
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