Fahrenzhausen/Petershausen:Weg frei für das Windrad

Fahrenzhausen/Petershausen: Die Rotorblätter des Kammerberger Windrads werden demnächst montiert. Im Herbst soll die Anlage in Betrieb gehen.

Die Rotorblätter des Kammerberger Windrads werden demnächst montiert. Im Herbst soll die Anlage in Betrieb gehen.

(Foto: Marco Einfeldt)
  • Gericht erkennt keine erheblichen Belästigungen.
  • Im Herbst soll das etwa 200 Meter hohe Windrad in Betrieb gehen.
  • Auf der Baustelle kam es immer wieder zu Sachbeschädigungen.

Von Petra Schnirch, Fahrenzhausen/Petershausen

Die Gegner des Windrads Kammerberg müssen eine weitere herbe Niederlage hinnehmen: Eine Berufung gegen das Urteil vom 25. Februar lässt der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) nicht zu. Damals hatte das Verwaltungsgericht in München eine Klage der Windrad-Gegner gegen die Genehmigung der Anlage abgewiesen. Ein Anwohner hatte vergeblich die Belastung durch Schallimmissionen geltend gemacht. Eine zweite Klage war noch in der Verhandlung zurückgezogen worden.

Kläger wohnt 1300 Meter weg

Auch der VGH teilt in seinem Beschluss vom 10. August mit, es sei nicht davon auszugehen, dass "unzumutbare Beeinträchtigungen durch Infraschall" drohten. Schon bei einem Abstand von 250 Metern gebe es "im Allgemeinen keine erheblichen Belästigungen" mehr. Das Wohnanwesen des Klägers sei etwa 1300 Meter von der umstrittenen Windkraftanlage entfernt. Auch was die Lautstärke der Geräusche angeht, sei nicht zu erwarten, dass die zumutbaren Immissionswerte überschritten würden.

Die Gegenseite begrüßt die Entscheidung, die den Parteien in diesen Tagen zugestellt wurde. Nun sei der Weg frei für das "Bürger Windrad Kammerberg", sagte Martin Hillebrand von der Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land, der Betreiberin der Anlage. Der Bau ist weit fortgeschritten. Der Turm steht bereits, auch die "Gondel" - das Maschinenhaus - ist installiert. Demnächst sollen die Rotorblätter montiert werden. Danach erfolgt die Feinabstimmung.

"Im Herbst" soll das etwa 200 Meter hohe Windrad in Betrieb gehen, auf einen genaueren Termin will sich Hillebrand noch nicht festlegen.

Erbitterter Kampf

Die Gegner des Windrads kämpfen erbittert gegen das Projekt südöstlich des Petershausener Ortsteils Weißling. Zuletzt hatte es Zoff zwischen der BI "Gegenwind" und der Petershausener SPD gegeben, die sich in einer Pressemitteilung gegen Vorwürfe der Bürgerinitiative verwahrte. Die BI wiederum hatte sich offenbar durch einen Artikel in der SPD-Zeitung Petershausener Echo provoziert gefühlt und per Flugblatt dagegen gewettert.

Auf der Baustelle war es immer wieder zu Sachbeschädigungen gekommen. Während die Bürger Energie Genossenschaft für die Nutzung der Windkraft wirbt, um die Energiewende konsequent umsetzen zu können und das große Interesse an dem Windrad hervorhebt, wirft die BI den Betreibern in einem offenen Brief "Schönfärberei, Schönrednerei und Schönrechnerei" vor. Sie spricht von einem "Anti-Bürger Windrad".

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