Großeinsatz:Explosion in einem Wohnhaus in Karlsfeld

Großeinsatz: Das demolierte Wohnhaus in Karlsfeld nach der Explosion am späten Freitagnachmittag. Zu dem Unfall kam es bei Bauarbeiten im Keller des Gebäudes, drei Arbeiter erlitten Brandverletzungen.

Das demolierte Wohnhaus in Karlsfeld nach der Explosion am späten Freitagnachmittag. Zu dem Unfall kam es bei Bauarbeiten im Keller des Gebäudes, drei Arbeiter erlitten Brandverletzungen.

(Foto: DAH)

Am Freitagnachmittag ereignet sich ein schwerer Unfall bei Bauarbeiten in Karlsfeld. Drei Männer erleiden schwere Brandverletzungen.

Von Thomas Hürner und Christiane Bracht, Karlsfeld

Ein Riesenknall hat die Anwohner der Gartenstraße in Karlsfeld am Freitagnachmittag aufgeschreckt: Um 16.15 Uhr kam es in einem Haus mitten im Wohngebiet zu einer Explosion, bei der ein 17-Jähriger schwer und zwei weitere Männer mittelschwer verletzt wurden. Ein Großaufgebot an Rettungskräften raste zur Unfallstelle. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz, der den 17-Jährigen wegen seiner schweren Brandwunden ins Klinikum München Bogenhausen flog. Ein 36 Jahre altes Opfer wurde ebenfalls mit einem Rettungshubschrauber ins Unfallklinikum Murnau gebracht, der dritte, ein 26-Jähriger, wurde nach Auskunft der Polizei vom Notarztwagen ins Bogenhausener Krankenhaus gefahren. Glücklicherweise bestand für keines der Opfer Lebensgefahr. Die Nachricht von der Explosion in Karlsfeld verbreitete sich über die sozialen Medien in Windeseile.

Um 16.38 Uhr war bei der Polizei Dachau per Telefon die Mitteilung eingegangen, dass es eine Explosion gegeben habe. Daraufhin rückten sofort die Feuerwehren aus Dachau, Karlsfeld und Badersfeld aus. Notärzte und Sanitäter erreichten rasch den Einsatzort und versorgten die Verletzten. Die Polizei war mit acht Mann am Unfallort, auch Kripobeamte aus der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck trafen ein und übernahmen die Ermittlung der Brandursache.

Die drei verletzten Männer gehörten zu einer Gruppe Arbeiter, die offenbar zur Sanierung des Einfamilienhauses an der Gartenstraße engagiert worden waren. Sie sollten einen Teppich im Keller des Hauses verlegen. Um bei der Arbeit nicht zu frieren, hatten sie sich einen mit Propangas betriebenen Heizstrahler mitgebracht, der im Nachbarraum stand. Im Laufe der Arbeiten stiegen Dämpfe des Klebers auf. Diese könnten laut Polizei Ursache für den Brand gewesen sein. Ein Funke des Ofens könnte sie entzündet haben, sodass es zur Verpuffung kam.

Eine andere Theorie ist, dass der Ofen möglicherweise zu heiß eingestellt war, sodass sich die Dämpfe entzündeten. Durch die Wucht der Explosion wurden noch im Erdgeschoss Fenster und Türen herausgerissen. Die drei Männer erlitten Brandverletzungen an den Beinen, Armen und im Gesicht.

Die Karlsfelder Feuerwehr war innerhalb von fünf Minuten mit einem Löschzug und 20 Mann vor Ort. Ein kleiner Trupp mit Atemschutzgerät und C-Rohr drang in das Gebäude vor und löschte die Flammen. Eine zweite Gasflasche konnten die Helfer hinaustragen, bevor sie Feuer fing. Für die Nachbarn oder umliegende Häuser bestand laut Feuerwehrsprecher Thomas Theil zu keinem Zeitpunkt Gefahr. Der Raum ist jedoch völlig verrußt, aber nicht einsturzgefährdet. Die Polizei schätzt den Schaden auf ungefähr 5000 Euro. Das Gebäude selbst war nicht in Brand geraten.

Die Kriminalbeamten sicherten die Spuren. Ein Gutachten, das in den nächsten Tagen erwartet wird, soll den genauen Unfallhergang rekonstruieren. Während der ganzen Zeit des Einsatzes war die Gartenstraße großräumig abgesperrt, auch für den Linienverkehr. Schaulustige, die sich inzwischen in der Straße versammelt hatten, wurden von den Einsatzkräften ferngehalten. Die Karlsfelder Feuerwehr sicherte das Haus nach dem Löschen notdürftig ab. Fenster und Türen wurden mit Holzbrettern verschalt, damit sich niemand ohne Befugnis Zutritt zu dem Haus verschaffen kann. Um 17.30 wurde die Straße wieder freigegeben.

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