Etwa 300 Besucher werden erwartet:Wasserwelten hinter Glas

Etwa 300 Besucher werden erwartet: Der Blick in ein Aquarium schenkt Ruhe und Entspannung. Der Unterhalt der Wasserwelten und die Pflege der Fische erfordert viel Erfahrung.

Der Blick in ein Aquarium schenkt Ruhe und Entspannung. Der Unterhalt der Wasserwelten und die Pflege der Fische erfordert viel Erfahrung.

(Foto: Lochner/oh)

Aquarienfreunde aus ganz Deutschland treffen sich am Wochenende in Dachau zum Bundeskongress

Von Christiane Bracht, Dachau

Schillernde Unterwasserwelten mit knallbunten Fischen darin, die entweder in Schwärmen oder als einsames Highlight zwischen Pflanzen und Steinen herumschwimmen, können am Wochenende im Thiemann-Gewölbe in Dachau bewundert werden. An die 30 Hinterglaswelten stellen die Aquarienfreunde aus Dachau und Karlsfeld begleitend zum Bundeskongress aus. Sie erwarten etwa 300 Interessierte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Ausstellung ist aber keineswegs nur für Teilnehmer des Kongresses geöffnet, jeder der Lust hat, kann sich Fische und Garnelen anschauen. Der Eintritt ist frei. Das gleiche gilt übrigens auch für die vielen Vorträge und Diskussionsrunden, die im Ludwig-Thoma-Haus geplant sind.

Der Kongress beginnt an diesem Freitag. Zunächst treffen sich die Funktionäre des Verbands, um über interne Angelegenheiten und Organisatorisches zu sprechen. Der Verband ist erstaunlich groß, etwa 10 000 Mitglieder hat er deutschlandweit, berichtet der Dachauer Vereinsvorsitzende Sebastian Lochner. Die Begeisterung für das beschauliche, ja fast schon meditative Leben unter Wasser ist also deutlich größer als man denkt. Und hier in Dachau ist einer der größten Vereine bundesweit. Fast 250 Aquarianer nehmen an dem regen Vereinsleben teil, sagt Lochner. Klar, die Fragen, die die Fischliebhaber so umtreiben, sind oft sehr speziell und so sind auch die Themen der Vorträge, die am Samstag, 22. April, um 9.45 Uhr beginnen, eher für Leute, die bereits Erfahrungen mit Aquarien und deren Bewohner gesammelt haben. Namhafte Referenten erwarten die Organisatoren. Jens Helemann macht den Anfang mit den neuesten Trends dekorativer Aquarienpflanzen. Er selbst kultiviert sei vielen Jahren die verschiedensten Arten. Sein Schwerpunkt liegt dieses Mal bei den Echinodorus-Sorten.

Ein wichtiges Thema für die Aquarianer, wie sie sich selbst nennen, ist die Verbesserung der Wasserqualität, denn die meisten Fische, die in den Wohnzimmerbecken herumschwimmen, kommen aus den Tropen und können in dem kalkhaltigen Wasser, das hierzulande aus den Leitungen kommt, nicht überleben. Helmut Wedekind wird deshalb von 11.15 Uhr an über die Möglichkeiten berichten, wie man das Wasser aufbereiten oder reinigen kann, aber auch darüber, wie man den Wasserverbrauch verringern kann.

Lochner selbst freut sich am meisten auf den Vortrag von Hans Georg Evers, einem anerkannten Züchter, der über Panzerwelse, deren Lebensräume und die Vermehrung im Aquarium berichtet. Evers hat bereits drei Reisen nach Peru unternommen an den Rio Madrede und nach Panzerwelsen Ausschau gehalten, um sich die natürlichen Lebensräume der Fische anzuschauen. Lochner hat sich übrigens ebenfalls auf diese Fischart spezialisiert. Er züchtet sie seit 40 Jahren.

Interessant dürfte die Debatte um Natur- und Artenschutz am Nachmittag werden (15.15 Uhr). Der Berliner Wissenschaftler Stefan Karl Hetz und Ottmar Frimmel referieren zunächst darüber. Danach ist eine große Diskussion vorgesehen.

Am Sonntag wird der tschechische Züchter Vladko Bydžovskỳ von 10.30 Uhr an über die Nachzucht von südamerikanischen Salmlern erzählen. Er züchtet sie seit fast 60 Jahren. Danach geht es noch einmal ums Energiesparen im Aquarium. Nähere Infos gibt es unter http://vda-bundeskongress.de.

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