Erweiterung:Solitär unter dem Schloss

Erweiterung: Das neue Technologiegebäude muss auch optisch in das imposante Gelände der Bavarian International School passen.

Das neue Technologiegebäude muss auch optisch in das imposante Gelände der Bavarian International School passen.

(Foto: Toni Heigl)

Auf dem Campus der Bavarian International School in Haimhausen entsteht ein Technologiegebäude

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Ohne Gegenstimmen hat der Haimhauser Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einer erneuten Änderung des Bebauungsplanes für den Bau eines Technologiegebäudes auf dem Campus der Bavarian International School (BIS) zugestimmt. Dabei handelt es sich im wesentlichen um Anpassungen an die baulichen Maßnahmen der vergangenen Jahre und um eine Bauverdichtung in diesem Bereich. So soll das dreigeschossige Steam-Building ein Untergeschoss erhalten und der Campus, wenn er einmal fertiggestellt ist, barrierefrei sein. Diskutiert wird zudem über ein neues Energieversorgungskonzept für die BIS.

Über die Änderungen im Bebauungsplan für die Schule informierte Architekt Birger Bhandary den Gemeinderat. Seinen Aussagen zufolge soll das Technologiegebäude "das kommunikative Zentrum" der Schule werden. Es soll dann auch die Container überflüssig machen, in denen die Schüler seit 2011 unterrichtet werden und in denen zur Zeit die Fachräume untergebracht sind. Wichtig für das Gesamtensemble der Internationalen Schule auf dem Schlossgelände, so die Gemeinde in den Festsetzungen zum Bebauungsplan, sei aber die "Unterordnung der einzelnen Gebäude unter das Schloss als Solitär". Dieser Punkt spiele bei der neu festgesetzten Wandhöhe, und unter Berücksichtigung der Möglichkeit, drei oberirdische Vollgeschosse errichten zu können, die größte Rolle, schreibt die Gemeinde.

Business Direktor Marco Dahl sprach im Zusammenhang mit dem Bau des Steam-Buildings von einem gewaltigen Finanzierungsbedarf und einem Investitionsvolumen in Höhe von 25 Millionen Euro. Vor zehn Jahren etwa, als man mit den Planungen begonnen habe, sei man die BIS BIS noch von 15 Millionen Euro Investitionsvolumen ausgegangen. "Uns laufen gerade etwas die Kosten davon", sagte Dahl. Weil es für den Bau keine staatlichen Zuschüsse gebe, sei man auf Sponsoring angewiesen. Dahl geht davon aus, dass mit dem Bau des Technologiegebäudes gegen Ende des Jahres begonnen werden könne, sofern die Finanzierung stehe. Im Jahr 2022 schließlich soll das Gebäude nutzbar sein.

Das neue Gebäude soll vor allem der Neuorganisation von Unterrichtsabläufen und Inhalten dienen. Im Steam-Center werden die Bereiche Science, Technologie, Engineering, Art und Mathematics zusammengefasst. Fremdsprachen wie Französisch und Spanisch werden künftig im Schloss gelehrt, während der Bereich Englisch in das "Middle Building" der Internationalen Schule umziehen wird. An der Haimhauser BIS werden entsprechend der gemeindlichen Rahmenvorgaben etwa 900 Schüler unterrichtet.

Im Zusammenhang mit dem Neubau soll auch ein neues Energieversorungskonzept realisiert werden mit einer zentralen Energieversorgung durch regenerative Energie. Derzeit werde deshalb an einem Masterplan gearbeitet. Mit dem Bau der Heizzentrale soll auch das Konzept einer ökologischen Schule verwirklicht werden. Dies wolle man auch für die Schüler sichtbar machen, indem die Heizzentrale in das pädagogische Konzept miteinbezogen werde. Zudem befinde man sich in Gesprächen mit dem Haimhauser Energieunternehmen Haniel über eine mögliche Zusammenarbeit.

Bürgermeister Peter Felbermeier interessierte sich bei den geänderten Plänen vor allem für den Aspekt, wie sich das neue Gebäude optisch ins Gelände einfügt und welche Materialien bei der Fassadengestaltung verwendet werden. Dorothea Hansen (Grüne) wollte außerdem wissen, ob das geplante Untergeschoss im Bereich des Überschwemmungsgebietes der Amper liege. Zum Thema Fassadengestaltung sagte Architekt Bhandary, werde sich das neue Gebäude an der "Materialität des Schlosses" orientieren. Holz als Fassadenmaterial käme nicht in Fage. "Das ist nicht sehr beliebt und außerdem sehr wartungsintensiv." Um gegen Grundwasser geschützt zu sein, so Bhandary, müsse man entsprechend planen und mit dem Bau einer Wanne vorsorgen. Außerdem soll das Vorgehen mit dem Wasserwirtschaftsamt besprochen werden.

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