Süddeutsche Zeitung

Erwachsenenbildung:Klimaschutz und eigenes Handeln

Das Dachauer Forum will sich in diesem Jahr in Vorträgen und Kursen auf unterschiedliche Weise dem Thema annähern

Von Karolin Arnold, Dachau

Unter dem Motto "Dem Wandel ins Auge schauen - Freiräume gestalten" steht die Erwachsenenbildung des Dachauer Forums in diesem Jahr. Klimawandel und Klimaschutz sind angesichts der jüngsten Katastrophen aktueller denn je. Und so sollen sie heuer als Thema in den Vordergrund gerückt werden, erklären der Vorsitzende des Vereins Anton Jais und Geschäftsführerin Annerose Stanglmayr. Dieser Vorschlag sei mit großer Mehrheit bei der Mitgliederversammlung Anfang des Jahres angenommen worden, so die beiden Verantwortlichen.

Ziel des Programms sei es auf die "großen Herausforderungen im Klimaschutz" aufmerksam zu machen, "denn kein vernünftiger Mensch kann die Klimakatastrophe mehr in Frage stellen", sagt Stanglmayr. In verschiedenen Kursen und Vorträgen, solle die Thematik angesprochen und über Handlungsmöglichkeiten informiert und diskutiert werden. Es gehe auch darum, die Menschen dabei zu unterstützen, ihren individuellen Beitrag zum Klimaschutz zu erkennen und Lösungsansätze zu erarbeiten. "Den einzelnen mit ins Boot holen" sieht Jais als Aufgabe des Dachauer Forums.

Entscheidend für den thematischen Schwerpunkt sei natürlich auch "der schöpferische Auftrag", der unumgänglich mit den christlichen Leitlinien des Vereins verbunden sei, so der Vorsitzende. Das Dachauer Forum ist ja eine katholische Einrichtung. Und so steht die Auftaktveranstaltung an diesem Mittwoch, 8. September, um 19.30 Uhr bewusst in einem philosophisch-ethischen Kontext. Man müsse sich das Problem erst bewusst machen, um dann "eigene Stellschrauben" zu finden und eine Veränderung zu bewirken, sagt Stanglmayr. Im Titel "Vom Wissen zum Handeln" wird dieser Anspruch ebenfalls aufgegriffen. Redner wird Thomas Steinforth sein, der unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Philosophie in München ist. Stanglmayr freut sich, dass sie gerade ihn für den Vortrag gewinnen konnte, den die soziale Frage sei beim Klimaschutz nicht wegzudenken, und er als Ethiker verbinde genau diese beiden Thematiken.

Da Politik alleine es nicht schaffe, das Thema in die Breite der Bevölkerung zu tragen, müsse man im gesellschaftlichen Dialog sein, sagte Jais. Insoweit nimmt der Vereinsvorsitzende auch die Kirchen in die Pflicht, dass sie diesen aktiv fördern. Stanglmayr hebt indes besonders den Kurs "Klimafreundlich leben" hervor, der genau dies vermitteln soll. Im Programmheft ist zu lesen, dass der aus mehreren Treffen bestehende Kurs, Themen wie Ernährung und Konsum aufgreift. Die Teilnehmer sollen ihre "eigenen Baustellen" finden und herausfinden, wo jeder persönlich seinen Teil zu mehr Klimaschutz leisten könne, sagt die Geschäftsführerin.

Die Veranstaltungen finden - Stand jetzt - zum großen Teil in Präsenz statt. Geplant sind aber auch hybride Formate und ein Online-Termin. Zur Auftaktveranstaltung haben sich bisher bereits 30 Personen angemeldet. Kurzfristige Anmeldungen sind aber telefonisch noch möglich. Der Auftakt zum Jahresprogramm findet anders als bisher angekündigt, in diesem Jahr im Pfarrsaal von St. Jakob statt. Für die restlichen Termine können sich Interessierte online unter www.dachauer-forum.de oder per Telefon unter der 08131-996880 anmelden.

Die Angebote der katholischen Erwachsenenbildung in Dachau richten sich an Familien, Senioren, politisch-und kulturell interessierte Menschen. Gerade beim diesjährigen Schwerpunktthema erhoffen sich Jais und Stanglmayr mehr junge Menschen mit ihren Angeboten zu erreichen als bisher. Denn Klimawandel und Klimaschutz eigne sich besonders gut für einen Generationenaustausch und sei letztlich auch das Thema, das die Jugend seit geraumer Zeit voranzutreiben versuche - so zu sagen ihr Herzensthema. Die Programmhefte findet man entweder direkt beim Dachauer Forum oder in den Filialen der Volksbank und der Sparkasse im Landkreis.

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Quelle:
SZ vom 08.09.2021
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