Erneuerbare Energien:Es werde Licht

Erneuerbare Energien: Erneuerbare Energie für die Bildung: Der von Willi Kirchensteiner entwickelte Solarkoffer liefert Strom für Handys und Lampen.

Erneuerbare Energie für die Bildung: Der von Willi Kirchensteiner entwickelte Solarkoffer liefert Strom für Handys und Lampen.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Der Indersdorfer Willi Kirchensteiner stellt auf der Weltklimakonferenz in Bonn seinen Solarkoffer vor

Interview Von Jacqueline Lang

Bereits zum 23. Mal findet in diesem Jahr vom 5. bis 17. November die Weltklimakonferenz in Bonn statt. Mit dabei ist in diesem Jahr auch der Indersdorfer Elektrotechniker und Physiker Willi Kirchensteiner, 67.

SZ: Zur diesjährigen Klimakonferenz in Bonn wurden Sie von Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller persönlich eingeladen. Wie kam es dazu?

Willi Kirchensteiner: Wir haben im Vorfeld jahrelang gemeinsam Berufsschullehrer in Wildpoldsried ausgebildet und aktuell ist es unser Plan auch junge Afrikaner auszubilden. Meine Aufgabe ist es, diese vor allem im Bereich erneuerbare Energien zu schulen. Aber die Einladung ehrt mich natürlich sehr.

Werden Sie auf der Weltklimakonferenz auch zum Thema erneuerbare Energien referieren?

Ja, ich werde im Auftrag von Gerd Müller den Aspekt der beruflichen Bildung vorstellen. Es geht um erneuerbare Energien und Klimaschutz. In diesem Zusammenhang stelle ich auch den sogenannten Solarkoffer vor, den ich entwickelt habe.

Wie genau funktioniert der und wem genau soll er dienen?

Es handelt sich um ein relativ kleines Gerät bestehend aus einer Solarzelle, einer Batterie und einem Wechselrichter. Das Gerät ermöglicht es, Strom für Kommunikation, also vor allem Handys und Beleuchtung zu liefern. Für viele Menschen ist das nach wie vor die erste Voraussetzung, um an Informationen und Bildung zu gelangen. Der Solarkoffer funktioniert mithilfe von Photovoltaik und die ist ja Gott sei Dank für alle Menschen kostenlos.

Kann sich jeder so einen Koffer selbst bauen?

Ja, es erfolgt eine kurze Schulung und im Anschluss bauen die Teilnehmer den Koffer selbst zusammen. Wir versuchen die Theorie schnell in die Praxis umzusetzen und über das Multiplikatorensystem möglichst viele Menschen zu erreichen. Der Koffer ist aber nur ein winziger Baustein eines großen Projekts, um Menschen Zugang zu Bildung und somit Perspektiven zu schaffen.

Was erhoffen Sie sich persönlich von der Weltklimakonferenz?

Die Konferenz hat ja zum Ziel, die Treibhausgase zu reduzieren. Leider ist dies bisher nicht gelungen, im letzten Jahr ist der Ausstoß von CO₂ sogar so schnell angestiegen wie noch nie. Es besteht also dringend Handlungsbedarf. Ich hoffe, dass die schweigende Mehrheit durch die Berichterstattung über die Weltklimakonferenz für das Thema sensibilisiert wird und so der Druck auf die Politik steigt.

Haben Sie bereits neue Pläne, die sie nach der Konferenz umsetzen möchten?

Ich bekomme immer wieder Anfragen zur Weiterentwicklung der Schulungskonzepte. Mir selbst liegt die Ausbildung junger Menschen im Bereich erneuerbare Energien sehr am Herzen. Zudem entwickle ich schon seit vielen Jahren Laboranlagen als Begleitung für die Theorieschulung. Und daran möchte ich weiterarbeiten.

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