Erhöhung der Elternbeiträge:Petershausen hebt Kita-Gebühren an

Die Gemeinde kann sich erhöhte Personalkosten durch die Großraumzulage nicht leisten. Nun müssen Eltern mehr bezahlen

Von Horst Kramer, Petershausen

Die Petershausener Kinderbetreuungseinrichtungen haben eine Erhöhung der Elternbeiträge ab dem 1. September beschlossen und gehen damit den gleichen Weg wie Einrichtungen in zahlreichen anderen Landkreis-Kommunen. In einer Pressemitteilung der Gemeinde ist von durchschnittlich 60 Euro pro Monat und Kind die Rede. "Die tatsächliche Anpassung ist abhängig von den jeweiligen Buchungszeiten und den unterschiedlichen Kostenkalkulationen der einzelnen Träger", heißt es darin weiter.

Petershausen verfügt nicht nur über eine kommunale und zwei kirchliche Kindereinrichtungen sondern auch über ein halbes Dutzend weiterer Angebote verschiedener privater Träger. Bürgermeister Marcel Fath (FW) verweist in der Pressemeldung auf die sogenannte "Großraumzulage", die zuerst in der Landeshauptstadt München eingeführt und am 1. Januar des vergangenen Jahres angehoben wurde. Auch der Kreis der Bezugsberechtigten wurde erweitert. Die Folge: Viele Umlandkommunen schlossen sich der Erhöhung an, um ihr Personal nicht zu verlieren, darunter auch die Gemeinde Petershausen.

Nun ziehen auch die anderen Einrichtungen nach, berichtet Fath und rechnet vor: "Für die Kommunen wie für die Träger der Kinderbetreuung bedeutet das zusätzliche Personalkosten von bis zu 270 Euro im Monat für jeden Mitarbeiter." Da die Gemeinde Petershausen derzeit jährlich mehr als 2,3 Millionen Euro für die Kinderbetreuung aus eigener Tasche finanziert, sei sie nicht in der Lage, die Großraumzulage der Träger auszugleichen, so Fath. Der Arbeitskreis Kinderbetreuung habe sich daher einvernehmlich für eine Finanzierung über höhere Elternbeiträge ausgesprochen.

Der Rathauschef weist ausdrücklich auf den Ausgleich der Elternbeiträge durch den Freistaat Bayern mit 100 Euro hin, der zum 1. April 2019 für Kindergärten und zum 1. Januar 2020 für Krippen eingeführt wurde. Daher zahlen Eltern in Petershausen laut Fath 70 Euro im Monat, wenn sie ihr Kind täglich neun bis zehn Stunden betreuen lassen.

Qualifizierte Fachkräfte für hochwertige Kinderbetreuungsangebote seien unabdingbar, betont der Bürgermeister. Daher halte er den Anpassungsschritt der Träger für gerechtfertigt und für die meisten Familien tragfähig. "Da wo für eine Familie doch eine unbillige Härte entstehen sollte, gibt es auch eine Vielzahl an Beratungs- und Zuschussmöglichkeiten", schließt die Pressemitteilung.

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