Erdweg:Personalnot bei den Rettungskräften

Lesezeit: 1 min

Auf dem Blaulichtempfang der Bayern-SPD klagt die Feuerwehr über Nachwuchssorgen.

Die freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Dachau haben ein Nachwuchsproblem und finden immer weniger Personal, das auch tagsüber ausrücken kann. Das Technische Hilfswerk Dachau bekommt vom Staat zu wenig finanzielle Unterstützung. Und generell wird es für die ehrenamtlichen Helfer immer schwerer, von der Arbeit frei gestellt zu werden.

Am Dienstagabend konnten die ehrenamtlichen Rettungskräfte aus freiwilligen Feuerwehren, Technischem Hilfswerk (THW), Bayerischem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst, die sich im Landkreis Dachau engagieren, offen ihre Probleme ansprechen. Die Landtagsfraktion der Bayern-SPD hatte zu einem Blaulichtempfang im Wirtshaus am Erdweg eingeladen. Der Gastgeber und SPD-Landtagsabgeordnete Martin Güll bedankte sich bei etwa 40 Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz. Er betonte, dass die Anforderungen an die Rettungskräfte immer größer würden und die körperliche wie psychische Belastung enorm sei. "Sie wissen, was es heißt, Personen aus Autos zu schneiden oder Wohnungsbrände zu löschen", sagte Güll. "Sie leisten Großartiges."

"Wir müssen uns auf die Hinterbeine stellen"

Der Pressesprecher des THW Dachau, Sven Langer, übte Kritik am Staat. Die finanzielle Förderung des THW durch den Bund reiche nicht aus, um die erforderlichen Gerätschaften und Fahrzeuge zu beschaffen. Der THW-Verein habe zuletzt 250 000 Euro an Eigenkapital in Neuanschaffungen gesteckt. Langer selbst erhalte pro Jahr eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 200 Euro, die er dem THW Dachau sofort wieder spende. Das handhabten viele Mitglieder so.

Der neue Dachauer Kreisbrandrat Franz Bründler sprach über Nachwuchsprobleme der freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Die Mitgliederzahl in den Jugendfeuerwehren ist rückläufig, im Jahr 2016 waren es nur noch 330, das sind 146 weniger als noch vor zehn Jahren. "Wir haben ein Tief derzeit. Wir müssen uns auf die Hinterbeine stellen", sagte Bründler und kündigte weitere Werbeaktionen an. So soll beispielsweise ein Jugendzeltlager, das THW, Feuerwehr und BRK im Sommer veranstalten, einen Tag lang für die Bevölkerung geöffnet werden, um das Interesse junger Menschen zu wecken.

© SZ vom 09.03.2017 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: