Brandstiftung im Forst:Tausende Quadratmeter Wald stehen in Flammen

Brandstiftung im Forst: Mehrere Feuerwehren aus der Umgebung haben am Sonntagnachmittag einen Waldbrand nahe Kleinberghofen gelöscht.

Mehrere Feuerwehren aus der Umgebung haben am Sonntagnachmittag einen Waldbrand nahe Kleinberghofen gelöscht.

(Foto: Feuerwehr)

Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen einen Brand in einem Forst bei Kleinberghofen. Die Kripo geht von Brandstiftung aus.

Von Alexandra Vettori, Erdweg

Auf 2500 Quadratmetern sind Gras, Gestrüpp und junge Fichten am vergangenen Sonntag in einem Wald nahe von Kleinberghofen in Flammen aufgegangen. Ein bislang unbekannter Zeuge hatte um 14.45 Uhr die Polizei alarmiert, war aber nicht mehr vor Ort, als die Einsatzkräfte anrückten. Die Brandursache ist unklar, die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ermittelt, sie geht von fahrlässiger Brandstiftung aus. Die örtlichen Feuerwehren aus Kleinberghofen und Eisenhofen waren jedoch schnell vor Ort und verhinderten, dass sich der Brand weiter ausbreitete.

Um den Wassernachschub für die Löscharbeiten zu sichern, richteten die Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Altomünster, Hebertshausen, Indersdorf, Schwabhausen und Unterweilbach einen Pendeldienst ein. Ab der Flurbereinigungskapelle bei Neusreuth wurde das Löschwasser über eine 300 Meter lange Schlauchleitung zur Brandstelle im Wald gepumpt.

Wo die Bäume dicht stehen, ist die Brandgefahr am größten

Nicht nur wegen der seit Wochen anhaltenden Trockenheit, sondern generell gilt in Deutschland ein Rauchverbot von 1. März bis 31. Oktober in den Wäldern. Die meisten Waldbrände werden durch Menschen ausgelöst, schon eine achtlos weggeworfene, glimmende Zigarette oder eine Flasche können zu Waldbränden führen, darauf weisen Förster und Feuerwehren immer wieder hin. Die Gefahr ist dort umso größer, wo die Bäume dicht stehen, etwa in Nadelholzkulturen und jüngeren Nadelholzbeständen mit viel trockenem abgestorbenen Material dazwischen. Genau diese Situation bestand auch in dem Waldstück bei Kleinberghofen.

Um ganz sicher gehen zu können, dass sich verborgene Glutnester nach dem Löschen nicht noch einmal entzündeten, führten die Feuerwehren Kleinberghofen und Eisenhofen am Sonntag noch bis Mitternacht stündlich eine Brandnachschau mit einer Wärmebildkamera durch, "erfreulicherweise ohne weitere Feststellung", wie es im Bericht der Kreisbrandinspektion Dachau heißt.

Auch abgestellte Autos können den Boden entzünden

Zwar soll es in den nächsten Tagen regnen, dennoch ist es sinnvoll, die Tipps der Kreisbrandinspektion zum richtigen Verhalten in Wald und Flur zu verinnerlichen. Demnach sollte man in Waldgebieten generell äußerste Vorsicht walten lassen und nicht mit offenem Feuer hantieren. Lager- oder Grillfeuer sind im Wald nicht umsonst verboten. Auch geparkte Autos gehören nicht an den Waldrand oder auf Wiesen. Da der Katalysator und auch der Auspuff extrem heiß werden, kann sich dürres Gras entzünden.

Im Falle eines Wald- und Flurbrandes ist sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 zu verständigen. Bis die Helfer kommen, sollte man kleinere Brandstellen austreten oder mit längeren Nadelbaumästen ausschlagen, sich dabei aber soweit schützen, dass man sich gegen die Windrichtung stellt. Das Abdecken der Brandstelle mit Sand, Kies oder Erde kann ebenfalls helfen, einen Waldbrand zu verhindern. Hinweise zu dem Waldbrand bei Kleinberghofen nimmt die Kriminalpolizei unter Telefon 08141/6120 entgegen.

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