Erdweg:13-Jähriger als Räuber

Ein 16-jähriger Schüler ist am Bahnhof bedroht und ausgeraubt worden. Der Täter ist bekannt, kann aber nicht belangt werden: Er ist zu jung.

Walter Gierlich

Bisher sind 13-Jährige eher in Großstädten als Straftäter aufgefallen, doch am Mittwoch hat ein 13 Jahre alter Schüler aus dem Landkreis am Bahnhof in Erdweg einen 16-Jährigen bedroht und ihm 40 Euro und eine Fahrkarte gestohlen.

Wie die Polizei mitteilt, hatte der 16-jähriger Schüler sich gegen 13.30 Uhr gerade einen Fahrschein gekauft, als der Jüngere ihm den Geldbeutel aus der Hand riss und ihm die Faust vors Gesicht hielt. Er werde ihn schlagen, falls er sich wehre. Der 13-Jährige nahm das Ticket und 40 Euro aus der Börse, warf sie zu Boden und rannte davon.

Der 16-Jährige wandte sich laut Polizei hilfesuchend an einen Gemeindearbeiter, der zufällig gerade zum Bahnhof kam. Dieser konnte die Flucht des Buben zwar nicht verhindern, er verständigte aber sofort die Polizei.

Den Täter hatte inzwischen offenbar die Reue gepackt, denn noch ehe die Streife eintraf, kam ein 14 Jahre alter Freund des Täters, der den Überfall zuvor beobachtet hatte, und gab dem Gemeindearbeiter das gestohlene Geld. Der 13-Jährige hat juristisch einen räuberischen Diebstahl begangen, da er aber noch nicht 14 Jahre alt und somit nicht strafmündig ist, werden Jugendamt und Vormundschaftsgericht durch die Polizei über den Sachverhalt informiert, damit sie gegebenenfalls geeignete erzieherische Maßnahmen veranlassen können.

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