Energieeffizienznetzwerk Oberbayern:Dem Klima zuliebe

Markt Indersdorf und Petershausen wollen ihren Energieverbrauch bis 2020 um sechs Prozent senken - durch einen effizienten Einsatz von Strom und Wärme

Von Helmut Zeller, Markt Indersdorf

Vom einmal formulierten Klimaziel ist Deutschland weit entfernt, und auch in Bayern geht der Umstieg auf erneuerbare Energien zum Schutz des Klimas eher schleppend voran. Doch die Kommunen können und wollen als eine weitere Maßnahme Strom und Wärme sparen - wie dazu Energie noch sinnvoller eingesetzt werden kann, wurde jetzt bei einem Treffen in Markt Indersdorf unter der Leitung des Energieeffizienznetzwerkes Oberbayern des Bayernwerks besprochen. Acht Städte und Gemeinden arbeiten in diesem Netzwerk zusammen, darunter Markt Indersdorf und Petershausen aus dem Landkreis Dachau.

Bürgermeister Obesser

Markt Indersdorfs Bürgermeister Franz Obesser will durch Einsparungen den Energieverbrauch senken.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Als gemeinsames Ziel formulierten die Kommunalpolitiker, dass bis 2020 eine Einsparung von je sechs Prozent beim Wärme- und Stromverbrauch erreicht werden soll. Die Vertreter der Kommunen unterzeichneten bei dem Treffen die gemeinsame Zielvereinbarung des Netzwerks für die kommenden drei Jahre. "Das Ziel für 2020 ist dann erreicht, wenn die Teilnehmer sowohl ihren Stromverbrauch als auch ihren witterungsbereinigten Wärmeverbrauch im Vergleich zum Basisjahr 2016 um sechs Prozent senken", erklärte Katrin Gugel, Netzwerkmanagerin des Bayernwerks. Es handele sich, da die Kommunen bereits bisher ihren Energieverbrauch reduziert hätten, um ambitionierte, aber dennoch realistische Ziele.

Energieeffizienznetzwerk Oberbayern: Auch Peterhausens Bürgermeister Franz Obesser möchte auf Einsparungen setzen.

Auch Peterhausens Bürgermeister Franz Obesser möchte auf Einsparungen setzen.

(Foto: Toni Heigl)

Im Vergleich dazu sieht die EU-Effizienzrechtlinie eine jährliche Einsparung von nur 1,5 Prozent vor. "Für die Umwelt bedeuten die Einsparungen auch eine deutliche Reduktion der CO2- Emissionen", sagte Gugel. Der Energieverbrauch kann beispielsweise durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik oder die Installation und Optimierung von Wärmeverbundlösungen gesenkt werden. Mit den gemeinsamen Zielen setzten die Teilnehmer einen wichtigen Impuls für den Klimaschutz vor Ort und leisteten einen konkreten Beitrag zur Energiewende in Bayern. "Das Netzwerk bietet allen Teilnehmern die Chance, im offenen Austausch möglichst rasch und praxisnah voneinander zu lernen", sagt Bayernwerk- Kommunalmanager Josef Bestle. Die beteiligten Gemeindevertreter besprachen in Markt Indersdorf konkrete Beispiele aus den jeweiligen Kommunen. Katrin Gugel: "Energieeffizienz ist ein entscheidendes Thema zum Gelingen der Energiewende in Bayern. Große Potenziale bestehen zum Beispiel im Bereich der Energieversorgung nicht nur im Anlagenneubau, sondern vor allem auch in der Erneuerung von Wärmekonzepten oder in der Optimierung bestehender Anlagen.

Tatsächlich können Experten zufolge die Energiekosten auch bei modernen Anlagen und Gebäuden stark gesenkt werden. Fachlich wird das Energieeffizienz-Netzwerk von dem Institut für Energietechnik "IfE GmbH" an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden begleitet. Professor Markus Brautsch und sein Team liefern für das Projekt Analysen und wirtschaftlich nachhaltige Lösungsansätze.

Das Netzwerk hat sich auf Initiative des Bayernwerks im Juli 2017 gegründet. Die Treffen und die Beratungsleistungen werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) finanziell gefördert. Die beteiligten Partner neben den beiden Kommunen im Landkreis Dachau sind: Aichach, Brunnthal, Neubiberg, Schrobenhausen, Straßlach-Dingharting und Unterhaching.

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