Eine Selbstverständlichkeit:Der Landkreis finanziert städtische Buslinien mit

In einer Sitzung des Finanzausschusses wird der Streit beigelegt. Oberbürgermeister Hartmann zeigt sich zufrieden

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Die Stadt und der Landkreis Dachau haben ihren Streit über die Finanzierung von Buslinien entsprechend des neuen Nahverkehrsplans beigelegt. Die Mitglieder des Finanzausschusses beschlossen am Freitag einstimmig, dass der Landkreis sich an den Kosten aller Linien beteiligt, auf denen ein Bus werktags von 5 bis 22 Uhr bei einer Fahrt mindestens zehn Menschen transportiert.

Sollten voraussichtlich weniger als zehn Fahrgäste das Angebot einer neuen Linie nutzen, muss die Kommune, in diesem Fall die Stadt Dachau, einen Probebetrieb selbst bezahlen. Wenn das Fahrgastaufkommen im Probebetrieb steigt, will der Landkreis im Sinne der Grundversorgung seinen Beitrag leisten.

Es geht um viel Geld. Ab 2020 sollen in Dachau die Busse deutlich länger und öfter unterwegs sein. Konkret geplant ist ein Zehn-Minuten-Takt auf allen Linien zwischen 5.30 Uhr und 20.30 Uhr. Anschließend und bis Mitternacht sollen die Busse alle 20 Minuten fahren. Um dieses Angebot zu gewährleisten, müssen die Stadtwerke 26 weitere Fahrzeuge kaufen und 45 neue Mitarbeiter einstellen.

Zuletzt traten im Dachauer Stadtrat Irritationen auf wegen einer möglichen finanziellen Beteiligung des Landkreises. Man sah die Planungssicherheit der Stadt in Gefahr. Laut Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) war der Grund, dass der Nahverkehrsplan die Linien 716, 717, 718 und 719 zu niedrig priorisiert habe. Nun sind diese Linien in eine höhere Prioritätsstufe gerutscht. "Das war wichtig", sagte Hartmann. Für ihn ist das der Beleg, dass sich der Landkreis an der Finanzierung beteiligt, sollten zehn Fahrgäste pro Fahrt nachgewiesen werden können. "Ich bin zufrieden. Deshalb habe ich zugestimmt", sagte er im Anschluss an die Sitzung des Finanzausschusses. Er wolle sich am Montag mit Landrat Stefan Löwl (CSU) treffen, um zu besprechen, welche Buslinien direkt, also ohne Probebetrieb in die Finanzierung aufgenommen werden könnten, weil sie voraussichtlich ohnehin ein höheres Fahrgastaufkommen haben werden.

Fraktionssprecher Wolfgang Offenbeck (CSU) konnte den vorangegangen Streit zwischen Stadt und Landkreis nicht nachvollziehen. "Ich wundere mich über den Ton." Er wisse nicht, warum die Sachlage im Dachauer Stadtrat nicht angekommen sei.

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