Ehrungen:Blumenmeisterin und Heimatforscherin

Bürgerehrung

Inge Bortenschlager (l.) erforscht die Geschichte von Feldgeding. Magdalena Dahmen verschönert Feste mit Blumen. Bürgermeister Landmann gratuliert.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Gemeinde Bergkirchen verleiht drei Einwohnern silberne Bürgermedaillen für langjähriges ehrenamtliches Engagement

Von Petra Schafflik, Bergkirchen

Sie sind die Seele einer jeden Gemeinde: Engagierte Bürger, die ehrenamtlich in unterschiedlichsten Bereichen mithelfen. Da ist Bergkirchen keine Ausnahme. Auch dort werkeln und organisieren mehrere hundert Männer und Frauen das ganze Jahr hindurch ohne Lohn, kümmern sich in Vereinen und Organisationen um Kinder, Jugendliche und Senioren, stellen kulturelle Veranstaltungen und traditionelle Feste auf die Beine, betreuen den Naturschutz, sorgen in der Feuerwehr für Sicherheit.

Die Bedeutung des Ehrenamts für ein lebendiges Miteinander im Ort könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, betont denn auch Bürgermeister Simon Landmann (CSU) am Freitagabend bei der traditionellen Weihnachtsfeier. "Ohne Sie wäre die Gemeinde arm und grau", sagt der Rathauschef. Und weil so ein Engagement alles andere als selbstverständlich ist, werden wie es nun schon seit einigen Jahren Tradition ist in Bergkirchen, auch in diesem Jahr bei der Feier zum Jahresausklang einige Ehrenamtliche besonders ausgezeichnet.

Die silberne Bürgermedaille erhielten in diesem Jahr die Palsweiserin Magdalena Dahmen und Inge Bortenschlager aus Feldgeding. Beide Damen, die als Ehrengäste zur Feier geladen waren, aber von der bevorstehenden Würdigung tatsächlich nichts geahnt hatten, strahlten hocherfreut über die unerwartete Auszeichnung. "Das ist schon eine große Ehre", sagte Magdalena Dahmen. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Adolf Rabl aus Günding, der beim Fest nicht anwesend sein konnte. Ihm wird Bürgermeister Landmann Ehrenurkunde samt Silbermedaille persönlich vorbeibringen.

Magdalena Dahmen wurde geehrt für ihr kreatives wie feinfühliges Wirken bei allen Festen und Feierlichkeiten, bei denen eine Blumendekoration benötigt wird. Die Palsweiserin, die im kommenden Jahr ihren 90. Geburtstag feiert, ist bekannt für ihre beeindruckenden Arrangements. So schmückte sie fürs 25-jährige Gemeindejubiläum 2003 die Sporthalle, "das Ergebnis war überwältigend", lobte Bürgermeister Landmann in seiner Laudatio. Seitdem kümmerte sich Dahmen um Dekorationen, ob nun eine Brücke oder ein Bürgerhaus einzuweihen ist. Zuletzt beim 40-jährigen Gemeindejubiläum in diesem Jahr habe er ja gezögert, um einen Blumenschmuck zu bitten, berichtete Landmann. "Da Sie im kommenden Jahr Ihren 90. Geburtstag feiern." Aber natürlich kümmerte sich die rüstige Frau erneut, "und der Blumenschmuck war wieder großartig".

Auf einem ganz anderen Feld ist Inge Bortenschlager aktiv. Die Feldgedingerin interessierte sich schon immer für die Geschichte ihres Heimatortes. Als sich 2003 eine Gruppe von Laienhistorikern zusammenfand, um die Dorfgeschichte zu erarbeiten, war Bortenschlager sofort aktiv dabei. Um sich die notwendigen Grundlagen anzueignen für die Geschichtsforschung, belegte sie extra ein Heimatforscher-Seminar. Besonders der Geschichte der Feldgedinger Anwesen widmete sich Bortenschlager, die der Rathauschef eine "Expertin in Sachen Hofgeschichte" nannte. Mit ihrem Wissen gestaltete sie interessante Ausstellungen und wirkte engagiert mit bei der Dorfchronik, die zur 1200-Jahr-Feier Bergkirchens erstellt wurde.

Als passionierte Geschichtsforscherin arbeitete sie auch mit beim landkreisweiten Projekt zur "Stunde Null". Neben der Geschichtsforschung leitet Bortenschlager bereits seit 1994 ehrenamtlich die Gemeindebücherei. Dabei liegt ihr besonders die Leseförderung am Herzen, schon 2007 erhielt deshalb die Bergkirchener Bücherei vom Kultusministerium das Gütesiegel "Bibliotheken - Partner der Schulen", wie Landmann erwähnte.

Adolf Rabl wurde für sein ganz praktisches ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Der Gündinger kümmert sich um gemeindliche Grünanlagen wie auch den Friedhofsbereich, legte viele Stunden mit Hand an beim Bau der Herz-Jesu-Kapelle in Neuhimmelreich. "Die Kapelle trägt seine Handschrift", sagte der Bürgermeister. Mit seinem enormen handwerklichen Geschick unterstützt Rabl stets bei allen Projekten, wo eine zupackende Hand gebraucht wird. Außerdem ist er mit seinem breiten Wissen auch Ansprechpartner für alle Fragen rund um Natur und Garten. Auch als Kommunalpolitiker war Rabl aktiv, saß von 1978 bis 1990 im Gemeinderat. Die Gemeinde Günding habe Rabl, der am Samstag seinen 80. Geburtstag feiern konnte und keinen Ruhestand kenne, viel zu verdanken, so sagte der Bürgermeister in seiner Rede.

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