Süddeutsche Zeitung

Ehrung:Bürgermedaille für zwei Röhrmooser

Bürgermeister Dieter Kugler ehrt Josef Schmid für seinen Einsatz für Kultur, Politik und den Schützenverein. Georg Mayr erhielt seine Auszeichnung für sein Engagement für die Feuerwehr, in der Kirchenverwaltung und die Veteranen

Von Jacqueline Lang

Die allererste Bürgermedaille wurde in Röhrmoos anlässlich des 1225-jährigen Bestehens der Gemeinde im Jahre 1999 überreicht - und danach lange Jahre nicht mehr. Erst im Jahr 2017 wurden erstmalig wieder zwei Menschen, die sich in der Gemeinde besonders verdient gemacht haben, mit der Bürgermedaille ausgezeichnet. Seitdem hat Bürgermeister Dieter Kugler (CSU) die Ehrung zu einer alljährlichen Tradition gemacht.

Voraussetzung für die Nominierung ist, dass die Personen sich in gemeinnützigen Vereinen oder Organisationen engagieren oder engagiert haben, aber auch die Ausübung von Ehrenämtern im öffentlichen Bereich ist möglich. In diesem Jahr wurden Josef Schmid und Georg Mayr ausgezeichnet.

Josef Schmid, Jahrgang 1948, ist gebürtiger Riedenzhofener. Der gelernte Maler habe sich, so Kugler, hauptsächlich, in drei Bereichen engagiert: Im kommunalen Bereich, im Bereich der Kunst und im Schützenverein. Seit zwölf Jahren sei Schmid Schwerbehindertenbeauftragter der Gemeinde und für die Unabhängige Wählergruppe (UWG) von 2002 bis 2014 Mitglied im Gemeinderat gewesen. Von 2005 bis 2017 habe sich Schmid als Kassenwart des Kulturkreises Röhrmoos engagiert, dem Schützenverein Eichengrün Riedenzhofen habe er mehrere Jahrzehnte hinweg "treue Dienste in den verschiedensten Funktionen" geleistet und auch um die Pfarreiausflüge habe sich Schmid jahrelang gekümmert, führte Kugler aus. "Das ist Einer, der sich zu Recht diese Ehre mit der Verleihung der Bürgermedaille verdient hat. Sepp, der Applaus, um den ich jetzt bitte, ist dein Applaus", sagte der Bürgermeister.

Georg Mayr - "vielen von Ihnen bekannt als der Lohauser" - wurde 1937 in Dachau geboren und lebt seit seiner Geburt in Biberach. Er hab schon in ganz jungen Jahren Verantwortung für den elterlichen landwirtschaftlichen Hof übernehmen müssen, da sein Vater in den letzten Kriegsjahren starb. "Landwirtschaft war und ist etwas, auf das er mit Stolz zurückblickt", resümierte Kugler. Darüberhinaus habe aber auch Mayr sich durch ehrenamtliches Engagement um die Bürgermedaille verdient gemacht: Sowohl bei der Feuerwehr, als auch bei den Schützen und den Veteranen habe er "immer geholfen, wo immer er auch gebraucht wurde, ohne, dass er besondere Funktionen hatte", sagte Kugler. Zudem sei Mayr von 1966 bis 1978 Ausschussmitglied in der örtlichen Kirchenverwaltung von Biberach gewesen.

15 Jahre lang habe Mayr außerdem Verantwortung für den örtlichen Wasser- und Bodenverband übernommen, im Bauernverband habe sich Mayr als stellvertretender Ortsobmann verdient gemacht, ebenso wie 14 Jahre lang als Jagdvorstand. Besonders hervor hob Kugler, dass Mayr 1976 der Vorsitzende der Flurbereinigung Biberach wurde. "Ein ganz besonderes Amt, das nicht leicht ist, das auch viel Ärger und viel ehrenamtliche Arbeit mit sich bringt." Infolge dessen sei Mayr ab 1978 für zwölf Jahre für die CSU auch Gemeinderatsmitglied gewesen. Und damit nicht genug: Auch stellvertretendes Schulverbandsmitglied beim Schulverband Hebertshausen-Röhrmoos sei Mayr vier Jahre lang gewesen, ebenso wie eine Amtszeit beim Wasserzweckverband Altogruppe tätig und von 1982 bis 1996 ehrenamtlicher Schöffe am Landgericht München II. "Als Fazit kann man sagen, die Demokratie war für dich immer sehr wichtig", sagte Kugler.

Der Röhrmooser Bürgermeister betonte dass mit dieser Auszeichnung, die Bedeutung des Ehrenamts gestärkt werden solle. "Ohne Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich in Vereinen oder anderweitig engagieren und die es sich zur Aufgabe machen, etwas zum Wohle der Allgemeinheit zu tun, ist das Gemeinwesen nicht möglich." Diese Menschen seien es, "die unsere Gesellschaft funktionstüchtig machen und ihr Wärme verleihen".

Neben der Ehrung von Schmid und Mayr würdigte Kugler zu Beginn der Veranstaltung auch Funktionäre, die 2019 aus ihren Funktionen ausgeschieden sind und diese mindestens zehn Jahre ausgeübt haben. Denn, so Kugler, in seiner Begründung: "Das Ehrenamt ist das Salz in der Suppe unserer Gesellschaft und steht für ein Stück Lebensqualität für uns alle." Drei Vorschläge waren vorab bei der Gemeinde eingegangen: der Gartenbauverein Biberach hatte Gisela Magalini vorgeschlagen, die von 2004 bis 2019 Schriftführerin des Vereins gewesen ist. D'Röhrmooser Theaterer hatten Monika Reiser und Otto Dörr benannt. Reiser war von 2004 bis 2019 Schriftführerin des Theatervereins, Dörr von 2006 bis 2019 erster Vorstand und zusätzlich von 2006 bis 2008 stellvertretender Vorsitzender des Theatervereins.

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SZ vom 17.02.2020
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