Ehrung:Behüterin von Natur und Kultur

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Elsbeth Mickasch nimmt die Auszeichnung im Beisein zahlreicher Mitstreiter des Netzwerks "Unser Land" entgegen. (Foto: Dachauer Land)

Elsbeth Mickasch, Mitgründerin des Netzwerks "Unser Land", wird für ihre Verdienste mit der Umwelt-Nana ausgezeichnet

Eine kleine Skulptur als Zeichen der Anerkennung für ihren großen Einsatz hat Elsbeth Mickasch, Mitgründerin des Netzwerks "Unser Land", zu dem auch die Erzeugergemeinschaft "Dachauer Land" gehört, am vergangenen Donnerstag entgegengenommen: Alle zwei Jahre vergibt die Münchner Umweltakademie die "Umwelt-Nana", eine kleine frei nach der Künstlerin Niki de Saint Phalle gestaltete Figur. Damit zeichnet sie Menschen für herausragendes Engagement im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit aus.

Inzwischen im Ruhestand, baute Elsbeth Mickasch, ehemals Seiltz, das Netzwerk "Unser Land" federführend mit auf. Unermüdlich, kompetent, gradlinig und mit großem Durchhaltevermögen legte sie gemeinsam mit anderen Engagierten die Grundlagen einer Struktur, die mit hohem ideellem Ansatz sowohl die Bildungsarbeit als auch die nachhaltige Erzeugung und Verarbeitung regionaler Lebensmittel beinhaltet. Über viele Jahre war sie verantwortlich als Vorsitzende des Dachvereins "Unser Land" und leitete die Entwicklung des Netzwerkes in der Region, an.

"Wir brauchen mehr Frauen als Rollenvorbilder in der Wirtschaft", bekräftigte Paul Greineder, Vorstandsvorsitzender der Umwelt-Akademie die Auszeichnung von Elsbeth Mickasch und fand für seine These eine treffende Begründung. "Die Zusammenarbeit mit ihnen ist emotionaler und friedvoller." In seiner Laudatio stellte er die Kombination aus Sachverstand, Weitsicht und Beharrlichkeit der Geehrten heraus, mit der sie "Unser Land" aus der Taufe hob und dann die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellte. Elsbeth Mickasch ist die erste Frau in einer Reihe verdienter Preisträger, welche die 'Umwelt-Nana' erhält.

"Ich freue mich sehr über die Würdigung", sagte sie. "Die Entwicklung des Netzwerkes war jedoch nur möglich, weil sich zahlreiche fähige und engagierte Menschen für diesen Weg eingesetzt haben und immer noch einsetzen." 1994 gründete Elsbeth Mickasch gemeinsam mit anderen Tatkräftigen die Solidargemeinschaft "Brucker Land". Ehrenamtlich setzten sich die Mitglieder für die Bewusstseinsbildung bei Verbrauchern ein. Dazu dienten nach sozialen, ökonomischen und ökologischen Ansprüchen erzeugte und verarbeitete regionale Lebensmittel als Botschafter. Aus der gemeinsamen Idee wurde ein Netzwerk. Heute umfasst "Unser Land" zehn Solidargemeinschaften in elf Landkreisen mit knapp 1000 Mitgliedern, von denen sich ein großer Teil ehrenamtlich für die Sensibilisierung von Verbrauchern für den Wert regionaler Kreisläufe einsetzt. Zum Netzwerkgebiet zählen die Regionen rund um München, die Landeshauptstadt selbst sowie Augsburg.

Als Botschafter der Idee zum Erhalt der Lebensgrundlagen "erzählen" aktuell 120 Lebensmittel ihre Geschichte über Herkunft, Erzeugung und Verarbeitung. Sie tragen in der Region zur Sicherung von Existenzen, der bäuerliche Landwirtschaft, der Kulturlandschaft, von Ausbildungs- und Arbeitsplätze, Umwelt- und Klimaschutz und regionaler Wertschöpfung bei. In ihrem Selbstverständnis teilt Elsbeth Mickasch die Ehrung mit allen Menschen, die an der Entwicklung von Unser Land" beteiligt waren und sind.

© SZ vom 19.07.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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