Ehrenamtliches Engagement:Hilfe für die Helfer vor Ort

Haimhausen unterstützt die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs und dankt den Aktiven

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Der Besuch im Haimhausener Gemeinderat hat sich für die "Helfer vor Ort" gelohnt: Nicht nur, dass Bürgermeister Peter Felbermeier ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement offiziell seinen Dank übermittelte, die Helfer konnten sich auch über einen Zuschuss von 10 000 Euro seitens der Gemeinde freuen. Die Finanzspritze soll für die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeugs verwendet werden. Denn das jetzige ist 17 Jahre alt und hat seine besten Zeiten längst hinter sich, so Einsatzleiter Peter Rückert von der Haimhausener Ortsgruppe. Im Gemeinderat berichtete er zusammen mit seinem Kollegen Michael Rank über die Arbeit der Helfer vor Ort.

Die Gruppe hat in Haimhausen eigentlich eine lange Tradition, doch das Engagement ist zwischenzeitlich wohl etwas eingeschlafen. Erst im vergangenen Jahr wurde sie wiederbelebt. Vor 24 Jahren begannen die Helfer mit ihren Einsätzen in Haimhausen. Initiator war damals Peter Rückert, der zusammen mit seiner Frau Emilie die Fahne der Helfer vor Ort hochhielt. Die Haimhausener Gruppe war eine der ersten in Bayern und Deutschland überhaupt. Angefangen haben die Aktiven mit Privatautos, Handys gab es noch nicht. Geld auch nicht. Denn die Helfer vor Ort finanzierten sich ausschließlich über Spenden. "Wir machen alles ehrenamtlich und freiwillig und können unsere Einsätze nicht abrechnen", erklärte Rückert immer wieder.

Die Freiwilligen haben so schon manch einem das Leben gerettet, denn sie sind die ersten bei einem Unfall oder sonstigem Notfall und verkürzen im Ernstfall die Zeit, bis der Notarzt eintrifft. Denn häufig kommt es auf die Minute an, zum Beispiel bei Schlaganfällen oder Herzinfarkten. Die örtlichen Notfallhelfer werden zeitgleich über die Notrufnummer 112 informiert und sind dann schnell zur Stelle. Alle haben eine Sanitätsausbildung und wissen so, was zu tun ist und können schon erste lebensrettende Maßnahmen ergreifen. Außerdem übernehmen sie Aufgaben, für die die Rettungsdienste keine Zeit haben, zum Beispiel die Betreuung von Angehörigen. "Die Leute sind froh, wenn wir kommen", erzählte Michael Rank, der bei der Berufsfeuerwehr München arbeitet.

Obwohl die Helfer vor Ort auch vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) getragen werden, sind sie nicht Bestandteil der öffentlichen Rettungsdienste. Derzeit sind sieben Männer und Frauen bei der Helfergruppe in Haimhausen aktiv: Emilie Rückert, Nicole Engel, Roland Loher, Tobias Urban, Michael Rank, Achim Forster und Harry Tattinger. Sie sind 24 Stunden am Tag mit dem Handy oder dem Piepser erreichbar und rücken im Notfall jederzeit aus.

Knapp 260 Einsätze hatten die Helfer vor Ort im vergangenen Jahr. Meistens wurden sie in Haimhausen gerufen (209 Mal). Mehr als 50 Mal mussten sie schnell nach Hebertshausen fahren, um Menschen in Not zu helfen. Übrigens übernehmen die Ehrenamtlichen auch Absicherungen bei Fußballturnieren, beim Weihnachtsmarkt oder beim Brauereifest. Außerdem bieten sie Erste-Hilfe-Kurse an.

"Wir können froh sein, dass ihr euch an 365 Tagen im Jahren zur Verfügung stellt", lobte Bürgermeister Felbermeier das selbstlose, sowie kraft- und nervenaufreibende Engagement der sieben Ehrenamtlichen. Berufsfeuerwehrmann Michael Rank freute sich, dass die Gemeinde die Hilfe zu schätzen weiß. In München sei das anders, klagte er.

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