Ehrenabend der Feuerwehr:Tag und Nacht im Einsatz

Die Feuerwehr im Landkreis Dachau zeichnet bei ihrem Ehrenabend 69 Mitglieder für ihre langjährige Dienstzeit aus. Kreisbrandrat Franz Bründler und Lorenz Widmann werden für besondere Verdienste gewürdigt

Von Andreas Förster, Markt Indersdorf

Im Gasthaus Doll in Ried wimmelte es nur so vor Feuerwehreinsatzfahrzeugen. Zum Glück war aber kein Brand die Ursache für den roten Fuhrpark, sondern der traditionell einmal im Jahr stattfindende Ehrenabend der Landkreis-Feuerwehr. Insgesamt 69 Ehrungen für 25 und 40 Jahre Dienstzeit standen auf dem Programm. Für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen wurde Kreisbrandrat Franz Bründler eine Sonderehrung zuteil. Der oberste Feuerwehrler im Landkreis Dachau erhielt das Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Lorenz Widmann, der sich mehr als 40 Jahre für die Freiwillige Feuerwehr Obermarbach bei Petershausen verdient gemacht hat, bekam die Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille verliehen. Für beide kam die Ehrung völlig überraschend, keiner ihrer Kameraden hatte vorher etwas verraten.

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Feuerwehr-Gruppenbild mit Dame: Stellvertretende Landrätin Marianne Klaffki ehrte Aktive für eine 40-jährige Dienstzeit.

(Foto: Feuerwehr)

Bründler war erst einmal sprachlos und schüttelte nur fassungslos den Kopf. Gerade rechtzeitig war auch sein Chef, der Dachauer Landrat Stefan Löwl, von einem Termin in München eingetroffen, um noch ein Geschenk obendrauf zu legen: "Ich spendiere einen Tag Sonderurlaub. Damit Sie den nicht auch noch bei der Feuerwehr verbringen, gilt er nur in Verbindung mit der Ehefrau." Eine augenzwinkernde Anspielung darauf, dass Bründler gerne auch in seiner spärlichen Freizeit für die Belange der Feuerwehr im Einsatz ist. Überreicht wurden Urkunde und Ehrenkreuz vom Vorsitzenden im Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern, Kreisbrandrat Johann Eizenberger aus Garmisch-Partenkirchen. In seiner Rede versicherte Eizenberger den Anwesenden: "Ich bin aus drei Gründen hier: Für die Kameradschaftspflege, für Franz und um Euch zu sagen: Ihr könnt's stolz sein auf Euren großartigen Ehrenabend." In der Regel nehme jede Gemeinde im Bezirk ihre Ehrungen einzeln vor.

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In Reih und Glied liegen auf einem Tisch die Abzeichen, welche die Landkreis-Feuerwehr beim Ehrenabend vergab.

(Foto: Feuerwehr)

Weil das in Dachau aber nun mal anders ist, dauerte der Abend entsprechend lang. Das bedeutete Akkordarbeit für die stellvertretende Landrätin, Marianne Klaffki, die die 32 Dienstabzeichen in Silber (für 25 Jahre aktive Dienstzeit) und die 37 in Gold (für 40 Jahre) an die Revers der dunkelblauen Feuerwehruniformen anhefte. Urkunden und Glückwünsche erhielten die Männer im Namen des Freistaats Dachau von Stefan Löwl und Franz Bründler, fürs Foto posierten sie mit ihren Bürgermeistern - und einer Bürgermeistern: Claudia Kops, Haimhausens Zweite Bürgermeisterin, vertrat ihren Chef Peter Felbermeier. Generell war der Frauenanteil an diesem Abend recht gering, neben Kops und Klaffki hatten sich einige Mitarbeiterinnen des Landratsamts eingefunden. "Vor 25 Jahren gab es einfach noch so gut wie keine Frauen bei der Feuerwehr, die kamen erst viel später dazu", erklärt Stefan Schmid aus Haimhausen. Er selbst sei vor 25 Jahren als 16-Jähriger in die Feuerwehr eingetreten, als Teil einer Gruppe von etwa 20 jungen Männern. Bis heute dabei geblieben ist außer ihm nur noch Alexander Möckl, der ebenfalls für 25 Dienstjahre ausgezeichnet wurde. Heute seien die Mädchen aus dem Kameradenverbund nicht mehr wegzudenken, so Schmid. "Das Klima bei der Feuerwehr ist seitdem besser geworden", meint der 40-jährige System-Administator.

Insgesamt waren 36 Feuerwehrabordnungen aus 18 Gemeinden anwesend. Nach den Ehrungen wurden fünf Kommandanten verabschiedet, die im vergangenen Jahr aus dem aktiven Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr ausgeschieden sind: Thomas Rottenfußer von der FF Ebertshausen, Simon Gerer von der FF Giebing, Christopher Reichelmair von der FF Glonn, Karl Brandmair von der FF Höfa, Klaus Sedlmeier von der FF Pfaffenhofen/Glonn und Werner Oswald von der FF Pipinsried.

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