Das Ehepaar Amalie und Johann Reiner hat Diamantene Hochzeit gefeiert. Auf einer Hochzeit begann auch ihre gemeinsame Geschichte. Als Amalie Reiners Schwester heiratete, war Johann Reiner Trauzeuge ihres Partners. "Die zwei, die kommen mal zusammen", habe eine ältere Dame über sie gesagt, nachdem Amalie und Johann Reiner sich öfter gesehen hatten. Das bewahrheitete sich auch. Vor 60 Jahren haben sie in der Friedenskirche in Dachau geheiratet. Sie bekamen zwei Söhne und eine Tochter, die aber bereits in jungem Alter verstarb. Heute haben die Reiners fünf Enkel und vier Urenkel. Das 60. Ehejubiläum haben Amalie und Johann Reiner mit der Familie und 40 Freunden im Gasthaus Ambrosia in Feldgeding gefeiert. Auch Oberbürgermeister Florian Hartmann gratulierte jetzt und überreichte dem Paar einen Geschenkkorb.
Johann Reiner kommt ursprünglich aus Serbien, und auch Amalie Reiner ist nicht in Dachau geboren. Sie stammt aus Schweinfurt, wo sie mit ihren Schwestern in einem Kinderheim aufwuchs. Mit den Erzieherinnen aus dem Heim hatte sie bis zu deren Tod Kontakt. Die gelernte Schneiderin arbeitete später in einer Dachauer Schneiderei. Johann Reiner arbeitete als Baggerführer bei der Firma Schall in Dachau. Neben ihrem Beruf waren beide in der Gemeinde der Friedenskirche aktiv. Auch in der Nachbarschaftshilfe engagierte sich Amalie Reiner. Früher waren Amalie und Johann Reiner oft mit dem Motorrad unterwegs. Dabei habe sich seine Frau aus Angst immer an ihm festgeklammert, lacht Johann Reiner. Ein Geheimnis für eine lange, glückliche Ehe haben die beiden nicht. Aber wirklich gestritten hätten sie sich nie. Zum gemeinsamen Glück gehöre gegenseitige Fürsorge, sagt Amalie Reiner: "Du kümmerst dich um mich, und ich kümmere mich um dich."