Traditionell ist der Tag des offenen Denkmals ein Tag, an dem sonst geschlossene Denkmäler für Besucher geöffnet werden. Da in diesem Jahr besondere Regelungen für den Besuch von Innenräumen gelten, ruft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dazu auf, vor allem digitale Angebote umzusetzen. Im Landkreis Dachau haben sich einige Pfarrverbände dennoch entschlossen, am Sonntag, 13. September, einige Kirchen für Besucher zu öffnen. Die Museen in Markt Indersdorf und die Dachauer Ruckteschell-Villa sind ebenfalls geöffnet. Den ehemaligen Bezirksfriedhof in der Maroldstraße in Indersdorf kann man besuchen und erhält dort Informationen zur bewegenden Geschichte dieses Ortes.
Der museale Teil der Ruckteschell-Villa in der Münchner Straße 84 ist geöffnet von 14 bis 17 Uhr. Eine Gästeführerin beantwortet Fragen. Einen digitalen Rundgang können Besucher auf der Webseite der Stadt Dachau unternehmen.
Die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Erdweg ist von 13 bis 17 Uhr geöffnet. 1972/73 wurde der Stahlskelettbau mit Fachwerkträgern, Verglasung und Fassadenplatten nach Plänen des Architekturbüros Steidle und Partner errichtet. Das innovative Mehrzweckgebäude wurde 2019 in die bayerische Denkmalliste aufgenommen und ist damit das "jüngste Denkmal" im Landkreis Dachau. Im Pfarrsaal gibt es Bilder zur 50-jährigen Geschichte des Pfarrverbandes, in der Kapelle können kleine Besucher eine Szene aus dem Leben der Patrone Peter und Paul sehen, die Bücherei im Pfarrzentrum hat geöffnet, der Aktionskreis "Mission-Entwicklung-Frieden" verkauft fair gehandelte Waren.
Die Kirchen im Pfarrverband Haimhausen-Fahrenzhausen bilden ein Bindeglied zwischen den Landkreisen Freising und Dachau. Die Bauwerke selbst verbindet die Umgestaltungen über die Jahrhunderte im Stil der jeweiligen Zeit (Gotik bis 20. Jahrhundert), der Austausch von sakralen Ausstattungsstücken und die Verbindung zur Landesgeschichte. Alle Kirchen sind an diesem Tag zugänglich.
Am 13. September findet zusätzlich statt: eine Matinée in der Kirche Mariä Himmelfahrt, Jarzt, Fahrenzhausen, um 10.30 Uhr mit Organistin Alexandra Karl und weiteren Instrumentalisten; in Haimhausen, Sankt Nikolaus, um 14 Uhr Mittagsmusik. Zwischen 13.30 und 16.30 Uhr ist die Kirche geöffnet. In Weng Sankt Georg, Am Kirchfeld 8, in Fahrenzhausen: Die "kreativbande" stellt ihr multimediales Projekt "digitaler Kirchenführer" von 12 bis 18 Uhr vor. Zwischen 12 und 17 Uhr werden Präsentationen und Gespräche angeboten.
Die Pfarrkirchen in Indersdorf, Langenpettenbach, Niederroth, Westerholzhausen und Ainhofen sind zur Besichtigung von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Um 17 Uhr findet in der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt in Markt Indersdorf eine Soiree mit Orgelmusik, begleitet von einer Geigensolistin und meditativen Texten, statt. Das Heimatmuseum Indersdorf ist geöffnet von 13 bis 17 Uhr. Das Museum ist in einem Teil der ehemaligen Klosteranlage der Augustiner Chorherren untergebracht: Im Mesnerhaus und Torturm finden sich Exponate zur Geschichte des Klosters. Am Tag des offenen Denkmals wird das seit einem halben Jahr geschlossene Haus wieder erstmals geöffnet.
Die neugotische Friedhofskapelle ist Bestandteil des ehemaligen Bezirksfriedhof Markt Indersdorf. Hier fanden unter anderem 32 Kleinkinder osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen eine letzte Ruhestätte - die jüngsten Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Markt Indersdorf. Zeitgeschichtsforscherin Anna Andlauer ist als Expertin von 15 bis 17 Uhr anwesend und berichtet über die Geschichte der berüchtigten Kinderbaracke in Indersdorf.
Über die Sanierung der barocken Kirche Sankt Michael in Michelskirchen berichtet der Kirchenpfleger und Kirchenführer Winfried Riedel von 14 bis 17 Uhr. In Sankt Ursula in Gumpersdorf gibt Renate Riedel von 14 bis 17 Uhr Auskunft über die Kirche und die kürzlich erfolgte Restaurierung des Reliquienschreins der Heiligen Theodora.
Für alle Besucher gelten die üblichen Hygienevorschriften, daher auch Mund-Nasenschutz nicht vergessen.