Die neue Saison:Musiktheater in Karlsfeld

Musiktheater Abo Karlsfeld

Dancing Queen: Wer kennt diesen Song nicht? Die Interpreten um Peter Wölke arrangieren die ABBA-Hits neu und werfen einen Blick auf die Karriere der Band.

(Foto: oh)

Die Gemeinde bietet jetzt Abonnements für die neue Saison im Bürgerhaus, die im Oktober beginnt

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Wer ein Abonnement für das Musiktheater im Karlsfelder Bürgerhaus haben will, sollte sich schnell im Rathaus melden. Die Abos sind begehrt. 470 werden insgesamt von der Gemeinde vergeben, die meisten sind fest in der Hand von Kulturbegeisterten, die seit Jahren, manchmal sogar seit Jahrzehnten eine Dauereintrittskarte haben. Fünf Veranstaltungen stehen in der Saison 2019/20 auf dem Programm: Die Bandbreite reicht von Oper über Ballett bis hin zum Theater und diesmal ist auch jede Menge Glitzer und Glamour dabei.

So wird die Show "Dancing Queen" die Augen von Popmusikfans zum Leuchten bringen. Es ist eine Hommage an ABBA, eine der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte und zugleich ein Phänomen. Denn kaum eine anderen Gruppe ist es gelungen, zehn Jahre lang immer wieder neue Hits und Ohrwürmer zu produzieren, die einen unverkennbaren Sound haben. Und selbst 37 Jahre nach Auflösung der Band immer noch beliebt sind - selbst bei jungen Leuten. Die schönsten Songs von Agnetha und Björn, Benny und Anni-Frid werden am 31. Januar im Bürgerhaus erklingen. Es wird aber keine simple ABBA-Covershow. Peter Wölke, der musikalische Leiter des Abends, und seine Musiker werden die Songs neu arrangieren. Glitzer und Glamour wird dabei aber nicht fehlen. Außerdem will Wölke Einblicke in die große Karriere der beiden schwedischen Paare geben, die sich 1982 aufgrund persönlicher Differenzen trennten. Mehr als 400 Millionen Alben haben sie verkauft. Zum Start der Saison wird es aber erst einmal noch nostalgischer zu: "Veronika" und "Die Nacht ist nicht zum Schlafen da" oder auch "Ein guter Freund" werden die Karlsfelder am 25. Oktober hören. Die "Nostalphoniker" präsentieren diese heiteren Evergreens. Natürlich werden auch Stücke wie "Wochenend und Sonnenschein..." nicht fehlen oder "In der Bar zum Krokodil". Der zweite Teil der "Nacht der Nostalgie" besteht aus einem "Operettencocktail". Das Freie Landesorchester Bayern wird beliebte Melodien aus "Der Vogelhändler", "Der Bettelstudent" oder "Gasparone", garniert mit "Gustostücken" aus Waltz, Boogie und Tango. Der krönende Abschluss des Abends wird ein Zusammentreffen von Sängern und Orchester.

Auf Ballett dürfen sich die Karlsfelder am 20. März freuen. Der Abend ist dem Mond gewidmet. Das Orchester wird eine Auswahl der schönsten Melodien in Werken wie Paul Linckes Operette "Frau Luna", Antonín Dvořák Oper "Rusalka" oder George Gershwins "Porgy and Bess" spielen. Natürlich gehören auch Schlaflieder dazu, die bei der Vorstellung jedoch sie in neuem Gewand erklingen. Es verspricht ein berührender Abend zu werden.

Im Kulturprogramm darf Theater natürlich nicht fehlen. Und so steht am 6. Dezmeber eine rasante Jubiläumsrevue über die Risiken und Gefahren eines freien Künstlerlebens mit dem Titel "Die Theaterchefin" auf dem Programm. Das Stück hat viel Witz und nimmt einige verblüffende Wendungen. Im Fokus steht der spannende Kampf zwischen Kunst und Kulturpolitik. Zwei Welten prallen aufeinander, als die Theaterchefin und ihr Ensemble auf den Bürgermeister und seine schrägen Sekretärinnen treffen. Die Künstler wollen ein Jubiläum feiern, doch der Saal ist nicht ordnungsgemäß angemietet. Der Bürgermeister droht die Vorstellung vorzeitig zu beenden. Taktgefühl und Verhandlungsgeschick sind gefragt, denn der Saal schon voll besetzt und das Publikum wartet auf die Show. Untermalt wird die Vorstellung mit Welthits wie "Für mich soll's rote Rosen regnen", "Kauf dir einen bunten Luftballon", "Yesterday oder "My way". Selbst das "Phantom der Oper" wird gespielt.

Den Abschluss der Saison bildet "Anatevka" am 8. Mai. Das Stück handelt vom armen, aber lebensfrohen und tief gläubigen Milchmann Tevje, der 1905 mit seiner Frau Golde und seinen fünf Töchtern im ukrainischen Dörfchen Anatevka lebt. Es ist ein fröhliches "Schtetl", in dem die Tradition über allem zu stehen scheint. Doch die Idylle ist trügerisch: Der Vorabend der russischen Revolution dämmert heran. Man könne leicht abstürzen, meint Tevje, wie ein "Fiedler auf dem Dach". Hinter der Heiterkeit der Handlung und der Leichtigkeit der berühmten Melodien verbirgt sich eine ernste und bewegende Geschichte, die ihre Aktualität bis heute nicht eingebüßt hat. Das Freie Landestheater Bayern spielt das Stück in einer aufwendigen Inszenierung mit insgesamt etwa 70 Mitwirkenden mit großem Orchester. Die künstlerische und musikalische Leitung übernimmt Rudolf Maier-Kleeblatt.

Mit dem Abo sichern sich die Erwerber einen Platz, und zwar einen festen Stammplatz, in allen Vorstellungen. Denn in den offenen Verkauf zehn Tage vor den Vorstellungen kommen nur noch Restkarten. Das ist wohl auch der Grund, warum es jedes Jahr eine Warteliste für das Abo gibt. Zudem sparen die "Stammkunden" Geld: Die Einzelkarten sind 20 Prozent teurer. Wenn man mal nicht kann, darf man die Karte auf jemand anders übertragen. Kinder, Schüler, Studenten, Arbeitslose, Rentner und Schwerbehinderte bekommen ermäßigte Tickets. Das teuerste Abonnement für die ersten vier Reihen kostet 122 Euro, die hinteren Ränge indes nur 79 Euro.

Anmeldung unter der Telefonnummer 08131/99-108 oder per E-Mail presse@karlsfdeld.de.

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