Von wegen die Bayern sterben aus, der Landkreis Dachau jedenfalls stemmt sich gegen die allseits beklagte demografische Entwicklung: Im Jahr 2015 gab es im Dachauer Land 1321 Geburten und 1217 Gestorbene, wie das bayerische Landesamt für Statistik mitteilte. In ganz Oberbayern überstieg die Geburtenzahl die der Todesfälle um gut zehntausend Menschen. 44 704 Kinder erblickten das Licht der weißblauen Welt. Allerdings verdankt sich der Geburtenüberschuss neben dem Landkreis Dachau nur den Einwohnern der Landkreise Freising, Fürstenfeldbruck - und der Landeshauptstadt. In nahezu allen anderen Landkreisen des Bezirks regt sich nicht mehr viel.
Die zeugungsfreudigen Oberbayern stehen im Freistaat überhaupt alleine da: Zwar verzeichnen auch alle anderen Regierungsbezirke, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken und Schwaben, im Vergleich zu 2014 einen Anstieg bei der Geburtenzahl, allerdings überwiegt die Zahl der Gestorbenen teilweise bei weitem. Die Gesamtbilanz für Bayern: 118 228 Geburten und 133 536 Sterbefälle. Die Zahl der Lebendgeborenen im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr ist damit zwar um 3,8 Prozent angestiegen, die Geburtenzahl hat seit 2000 somit einen neuen Höchststand erreicht. Aber: Die Zahl der Sterbefälle stieg im gleichen Zeitraum um 7,6 Prozent. Von Anfang Januar bis Ende Dezember 2015 kamen im Freistaat damit etwa 15 300 Kinder weniger zur Welt als Menschen verstarben. Auf 100 weibliche kommen knapp 105 männliche Lebendgeborene. Laut Landesamt wurde die Mehrzahl der Kinder, 73 Prozent, innerhalb einer Ehe geboren. Die Zahl der außerhalb einer Ehe geborenen Kinder hat sich in 20 Jahren mehr als verdoppelt. Das Landesamt für Statistik zieht folgendes Resümee: "Wie im Vorjahr konnten auch im Jahr 2015 die natürlichen Bevölkerungsverluste durch Sterbefälle nicht über Geburten ausgeglichen werden." Diesen Trend beobachten die Statistiker bereits seit 2001. Der Sterbefallüberschuss hat gegenüber 2014 sogar von 10 194 auf 15 308 deutlich zugenommen. Das können auch die Dachauer nicht ausgleichen.