Das Wort macht ihr Angst. Dieses eine Wort, das die Mitarbeiterin der Krankenkasse neulich beim Hausbesuch ins Protokoll schrieb: „Demenz“ stand da plötzlich. Seitdem sie es in ihrer eigenen Krankenakte gelesen hat, kann Ilonka Effendi nicht mehr gut schlafen. Die 69-jährige Markt Indersdorferin will sich deshalb rüsten: „Ich will vorbereitet sein auf meine eigene Demenz“, sagt sie gefasst. Ihre glatte Stirn ist faltenfrei, die dunkelbraunen Augen schauen sanft und wachsam. Um die Schultern trägt sie einen selbstgestrickten Schal in Regenbogenfarben, in den Händen hält sie ruhig ihren Autoschlüssel. „Überraschungen mag ich überhaupt nicht“, sagt sie und seufzt. Sie kommt gerade vom Diabetologen, als Nächstes soll sie zum Neurologen. Doch heute hat sie sich erstmal gewappnet. Gerade findet die „Woche der Demenz“ statt und Ilonka Effendi wird wohl keine der Infoveranstaltungen im Landkreis Dachau verpassen.
Älter werden im Landkreis Dachau:„Ich will vorbereitet sein auf meine eigene Demenz“
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Rund 2000 Menschen im Landkreis Dachau sind von Alzheimer und ähnlichen Erkrankungen betroffen. An einem Infostand der Caritas in Markt Indersdorf zur „Woche der Demenz“ wird klar: Mit dieser Diagnose bleibt man besser nicht allein.
Von Jessica Schober, Markt Indersdorf

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Bei einem Tanzkurs bewegen sich Senioren mit und ohne Demenz gemeinsam auf dem Parkett, um mental und körperlich nicht einzurosten.
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