Dauerstress für Rettungskräfte:Elf Stunden im Einsatz

schwere LKW Bergung auf der Autobahn A8 bei Adelzhausen

Der Sattelschlapper lässt sich nicht ohne weiteres aufstellen, sondern muss erst entladen werden. Die Tanks werden abgepumpt.

(Foto: THW Dachau)

Das Technische Hilfswerk Dachau muss einen tonnenschweren Lkw auf der A8 am Umkippen hindern

Für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) Dachau war es am Gründonnerstag ein elfstündiger Einsatz auf der Autobahn A 8 am Adelzhausener Berg. Kurz nach Mitternacht schrillte beim THW der Alarm. Auf der Autobahn war ein Sattelschlepper von der Fahrbahn abgekommen und im Graben hängen geblieben. Das tonnenschwere Fahrzeug drohte, umzukippen. Jedoch konnte es nicht einfach wieder aufgestellt, sondern musste zunächst entladen werden. Aus Sicherheitsgründen wurden etwa 1000 Diesel aus den vollen Tanks gepumpt. Die Fahrbahn war während der Bergungsarbeiten teilweise gesperrt. Der Fahrer des Unglückswagens erlitt einen Schock, blieb aber sonst unverletzt.

Mit Spezialstützen wurde der Auflieger gegen weiteres Abrutschen gesichert. Sodann konnten die THW-Einsatzkräfte mit ihrem Radlader die tonnenschwere Ware entladen, die aus Holzbodenteilen bestand. Etwa 30 Ehrenamtliche wurden zur Unfallstelle gerufen. In weniger als zehn Minuten waren die meisten zur Stelle, sagt Sven Langer vom THW. Wie es zum Unfall kam, war zunächst unklar. Laut Polizei könnte der Fahrer geblendet worden sein und daraufhin das Lenkrad verrissen haben. Ein Abschleppunternehmen stellte das Fahrzeug, nachdem es entladen und die Tanks abgepumpt waren, auf die Straße und zog es in eine Werkstatt.

Für die Ehrenamtlichen vom THW war damit der Einsatz nicht beendet. Weil aus dem Wagen Öl und Kraftstoff getropft waren, mussten die Helfer nach der Bergung des Lastwagens Erdreich ausheben, das von einer Entsorgungsfirma abtransportiert wurde. In solchen Fällen prüfen die Einsatzkräfte mittels Teststreifen den Boden und heben dann eine gewisse Menge aus. Erst gegen 11 Uhr vormittags waren die Arbeiten an der Unfallstelle beendet. In der Wache mussten die THWler schließlich noch ihre schlammverschmutzten Einsatzfahrzeuge und Geräte säubern und wieder einsatzfähig machen.

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