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Dachauer Volksfest:Ungeschriebene Gesetze

Tausende Liter Bier und eine Menge Gaudi: Auf dem Dachauer Volksfest geht es zwar familiärer und entspannter zu als auf der Wiesn in München. Trotzdem gibt es Regeln, die Besucher beachten sollten. Ein Überblick in Bildern.

Melanie Staudinger

Dachauer Volksfest

Hunde

Tausende Liter Bier und eine Menge Gaudi: Auf dem Dachauer Volksfest geht es zwar familiärer und entspannter zu als auf der Wiesn in München. Trotzdem gibt es Regeln, die Besucher beachten sollten. Ein Überblick in Bildern. Kein Zutritt für Zamperl: Auf der ganzen Festwiese sind Hunde verboten. Die Stadt hat dazu eine Volksfest-Verordung aufgestellt. Außerdem ist nicht erlaubt: der Aufenthalt auf der Festwiese zwischen 0.30 Uhr und 08.00 Uhr morgens.

Dachauer Volksfest

Tracht und Turnschuhe

Was das richtige Outfit betrifft, kann man am Dachauer Volksfest eigentlich fast nichts falsch machen: Viele kommen in Tracht. Wer in Jeans und T-Shirt auftaucht, wird aber auch nicht blöd angeschaut. Eine Sache ist jedoch absolut verpönt: Zu Lederhose oder Dirndl gehört standesgemäßes Schuhwerk. Turnschuhe jedenfalls passen nicht zur Tracht.

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Unlustige Sprüche auf Lebkuchenherzen

Ein Lebkuchenherz ist ein Geschenk, das von Herzen kommen sollte. Sprüche wie "Alles fit im Schritt" oder "Du alte Schrulle" haben da eigentlich nichts verloren. Wer hängt sich schon gerne ein solches Mitbringsel um den Hals?

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Selbstüberschätzer

Schiffschaukeln sind etwas für Kinder und Durchtrainierte. Wer weiß, dass er den Überschlag auf der Erwachsenenschaukel ohnehin nicht schafft, sollte es lieber gleich bleiben lassen. Sonst wird es vor den vielen Zuschauern, gerade in den Abendstunden, einfach nur noch peinlich. Gleiches gilt übrigens für den "Hau-den-Lukas" vorm großen Festzelt.

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Berufsjugendliche

Der Platz in und um den Autoscooter gehört eindeutig der Jugend. Hier trifft sich alles, was noch nicht 18 Jahre alt ist, zum Ratschen, Lästern, Flirten und Feiern. Ältere Festbesucher sollten sich lieber fernhalten - für sie gibt es genügend andere Plätze auf der Festwiese.

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Speisen mit extrem viel Knoblauch

Für den einsamen Genießer ist die "Schmankerl-Pfanne" eine feine Sache. Allerdings muss er sich dann damit abfinden, für den Rest des Abends einsam zu bleiben: Der hohe Knoblauchanteil der Soße steht amourösen Annäherungen stark entgegen.

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Verzicht auf das berühmte Eberl-Schaschlik

Wer an dem Standerl der Karlsfelder Metzgerei Eberl vorbeigeht, ist entweder Banause, ahnungsloser Zugroaster oder Vegetarier. Eingefleischte Volksfest-Fans schwören auf das Eberl-Schaschlik. Man muss es einfach probiert haben.

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Noagerl-Trinken

Und hoch die Krüge! Mit dem Noagerl anzustoßen verstößt allerdings schwer gegen gut-bayerische Sitten, denn das Bier verliert mit jeder Kohlensäure-Perle ein Stück des Status als weißblaues Kulturgut. Wer lackes Bier trinkt, ist entweder Kulturbanause oder, schlimmer noch, ein Geizhals. 

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Freiluftpinkeln

Im Herzen ist der Lattenbiesler Lutheraner nach dem Motto: Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Nachdem Oberbayern aber ein katholisches Stückchen Erde ist und damit auch das Dachauer Volksfest, ist demütiges Warten in der Schlange vor den öffentlichen Toiletten ein eher gottgefälliges Verhalten. Im katholischen Sinne.

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Schwarze Sheriffs

Zugegeben, quietschgelb würde das Outfit zwar lustiger aussehen, aber die Sicherheitsleute beim Volksfest sind ja schon qua Beruf Spaßbremsen. Sie sagen, wann Schluss mit lustig ist. - Aber das war doch nicht so gemeint... Aber.... Was heißt, ich soll gehen? Zutrittsverbot? Volksfestsperre? Na, dann. Servus.

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sueddeutsche.de/Gregor Schiegl und Melanie Staudinger
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