"Für Historiker war das ein ungewöhnliches Symposium, weil es um eine Geschichte ging, die noch nicht abgeschlossen ist." Mit diesem Satz beendete der diesjährige wissenschaftliche Leiter Dietmar Süß von der Universität Augsburg das Dachauer Symposium für Zeitgeschichte 2022. Das Thema lautete: "Die Ukraine, Russland und die Deutschen. 1990/91 bis heute." Und natürlich stand der russische Angriffskrieg auf die Ukraine im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen. Zwar hatte sich Projektleiterin Sybille Steinbacher, Historikerin an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktorin des Fritz-Bauer-Instituts, schon in den vergangenen Jahren stets bemüht, mit der jeweiligen wissenschaftlichen Leitung bei den Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte eine Brücke in die Gegenwart zu schlagen. Doch so aktuell wie am vergangenen Freitag und Samstag waren die Tagungen im Max-Mannheimer-Haus noch nie gewesen.
Wissenschaftliche Tagung:"Es wird in Europa nie wieder so sein, wie es vor diesem Krieg war"
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Beim Podiumsgespräch im Max-Mannheimer-Haus in Dachau wird Irina Scherbakowa per Zoom zugeschaltet. Die Wissenschaftler Katja Makhotina, Franziska Davies, Martin Aust und Joachim von Puttkamer sitzen am Tisch.
(Foto: Toni Heigl)Beim Dachauer Symposium befassen sich die Referenten, darunter Irina Scherbakowa von der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation Memorial, mit dem Krieg in der Ukraine. Die Wissenschaftler sind sich einig: Es handelt sich um einen Epochenbruch.
Von Walter Gierlich, Dachau
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