Süddeutsche Zeitung

Dachauer Ruderinnen:Absolute Weltspitze

Lisa Weber und Leni Rabl Dritte bei Ruder-Junioren-WM

Für die Ruderinnen Lisa Weber und Leni Rabl hat das Jahr 2019 einen sportlichen Höhepunkt nach dem anderen: Erst siegten die Schülerinnen des Dachauer Ignaz-Taschner-Gymnasiums Anfang Mai souverän bei den Internationalen Juniorenmeisterschaften in München, danach wurden sie in Essen Europameisterinnen - und jetzt haben die beiden 17-Jährigen aus der Rudergesellschaft München (RGM 72) die Weltspitze erreicht und eine Bronze-Medaille bei der Junioren-WM in Tokio gewonnen. "Was diese beiden jungen Sportlerinnen geleistet haben, ist einfach fantastisch. Wir sind sehr stolz auf sie", sagt der Vorsitzende der Rudergesellschaft München, Willi Bock.

Für diesen Erfolg haben Lisa Weber und Leni Rabl hart gearbeitet. Unmittelbar nach der Europameisterschaft in Essen fuhren sie mit dem sechzigköpfigen Junioren-Nationalteam zu einem mehrwöchigen Trainingslager nach Berlin. Von dort ging es weiter nach Tokio. In Berlin wurden die Boote neu zusammengestellt. Lisa Weber und Leni Rabl waren in München und Essen im "Vierer ohne Steuerfrau" gefahren. Mit dabei: Luisa Gathmann (RC Rheinfelden Baden) und Clara Oberdorfer aus Ulm. In Tokio fuhren sie in einem "Vierer mit Steuerfrau". Für Clara Oberdorfer kam Marit Runge (LRV Mecklenburg-Vorpommern) ins Boot und als Steuerfrau Annalena Fisch (Ruderklub am Wannsee). Lisa Weber kam auf die verantwortungsvolle Position als Schlagfrau. "Diese Rolle hat sie für ihren ersten Einsatz auf Junioren-Weltniveau sehr gut und sehr kraftvoll gelöst", so Willi Bock. In Tokio waren das Team mit den Dachauerinnen über einen souveränen Start-Ziel-Sieg ins Finale gekommen. Dort schenkten sich die Teilnehmer nichts. "Unser Vierer kam anders als bei den vorigen Läufen am Start nicht mit dem gewohnten Schwung weg - und musste dann sehr hart kämpfen", berichtet Bock. Das Quintett mit Schlagfrau Lisa Weber konnte sich mit einem starken Schlussspurt auf den letzten 500 Metern noch vom fünften auf den dritten Rang vorschieben und die Bronze-Medaille gewinnen. Das Team musste sich den Italienerinnen geschlagen geben, die in Essen ihre größte Konkurrenz gewesen waren. Silber ging an China.

Die Ruderfreunde aus der RG München hatten bei dem Final-Rennen via Livestream in ihrem Vereinsheim an der Olympia-Regattastrecke mitgefiebert: Das war um kurz vor drei Uhr morgens - in Japan war es da 9.50 Uhr. "Bei so einem Mega-Ereignis kann keiner schlafen", erzählt Willi Bock: "Unser Jubelruf war bestimmt noch bis Tokio zu hören."

Sportlich gesehen war es das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Rudergesellschaft München. Die Titelausbeute kann sich sehen lassen: Bronzemedaillen für Lisa Weber und Leni Rabl in Tokio, der Europameistertitel und der Sieg bei der Internationalen Juniorenregatta. Mit Benedikt Niederalt und Florian Kausemann (beide ITG) hat die Rudergesellschaft zwei Deutsche Junioren-Meister in ihren Reihen. Daneben zeigten die Ruderer in vielen anderen Wettbewerben Glanzleistungen. "Diese Erfolge fallen nicht vom Himmel", sagt Willi Bock: "Sie sind das Ergebnis eines enormen, fast täglichen Trainingsfleißes und unserer jungen und höchst engagierten Trainer um Inga Rose."

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Quelle:
SZ vom 14.08.2019 / sz
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