Dachauer Dialoge:Ein ungleiches Paar

Film dokumentiert Gespräch zwischen Schwester Elija Boßler und Max Mannheimer

Aus Anlass des zweiten Todestags von Max Mannheimer lädt die Dachauer KZ-Gedenkstätte zu einem Filmgespräch am Sonntag, 23. September, um 11.30 Uhr im Dachauer Kino Cinema ein. Der Film "Dachauer Dialoge" dokumentiert ein Gespräch zwischen Schwester Elija Boßler aus dem Kloster Karmel Heilig Blut und dem jüdischen Dachau-Überlebenden Max Mannheimer im Oktober 2018. Das ungleiche Paar verband eine nicht alltägliche, tiefe Freundschaft.

Nach der Filmvorführung stehen Schwester Elija und Regisseur Michael Bernstein für Fragen des Publikums zur Verfügung. Es wird beim Nachgespräch auch um die Frage gehen, wie die Erinnerung an den großen Menschenfreund und Brückenbauer Max Mannheimer (1920-2016) aufrecht erhalten werden kann.

Schwester Elija Boßler, geboren 1943, lebt seit mehr als fünfzig Jahren als Karmelitin im Kloster Karmel Heilig Blut direkt neben dem ehemaligen Konzentrationslager. 1988 lernte sie Max Mannheimer kennen und war ihm bis zu seinem Tod eine enge Vertraute. Regelmäßig organisierte sie mit ihm Ausstellungen seiner Gemälde, die er unter dem Künstlernamen ben jakov schuf.

Max Mannheimer überlebte die Lager in Theresienstadt, Auschwitz, Warschau, Dachau, Karlsfeld und Mühldorf, bevor er 1945 befreit wurde. Jahrzehnte lang berichtete er als Zeitzeuge von seinem Schicksal, kämpfte für ein angemessenes Erinnern und trat gleichzeitig als Versöhner auf. Er wurde vielfach für sein Engagement ausgezeichnet.

Der Film von Regisseur Michael Bernstein dauert 73 Minuten. Die Moderation übernehmen die Leiterin der Dachauer KZ-Gedenkstätte, Gabriele Hammermann, und Kirchenrat Björn Mensing von der Evangelischen Versöhnungskirche in der Gedenkstätte. Kartenreservierungen sind im Kino unter Telefon 08131/26 69 9 möglich. Der Eintritt kostet 7,50 Euro.

Im Konzentrationslager Dachau und seinen zahlreichen Außenlagern waren zwischen 1933 und 1945 mehr als 200 000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. 41 500 wurden ermordet.

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