Dachau:Zu viel Zucker, zu viel Fett

Amper-Klinikum klärt über Therapie bei Adipositas auf

In Deutschland sind über die Hälfte der Erwachsenen übergewichtig, fast 25 Prozent sogar adipös, sozusagen krankhaft übergewichtig. Besonders viele Kinder und Jugendliche sind bereits davon betroffen: In den vergangenen 30 Jahren haben sich die Zahlen verdoppelt, das belegen Studienergebnisse des Robert-Koch-Instituts. Etwa 800 000 Millionen Mädchen und Jungen sind krankhaft übergewichtig oder adipös. Zu viel Zucker, zu viel Fett und zu wenig Bewegung meist in Kombination mit der genetischen Veranlagung sind die Hauptursachen für die Entstehung von Übergewicht. Das Massenphänomen ist aber auch noch treibende Kraft für Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Verkalkung der Herzkranzgefäße, Diabetes Typ 2 sowie verschiedene orthopädische und psychische Leiden. Welche Therapiemaßnahmen Betroffenen nachhaltig helfen und wie man Adipositas aktiv vorbeugen kann, darüber informiert Georg Guggenberger, Leitender Oberarzt Gastroenterologie und Diabetologie am Mittwoch, 1. Juni, um 18 Uhr im Tagungszentrum des Helios Amper-Klinikums Dachau (UG). Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Adipöse Menschen ernähren sich oft zu fett- und insgesamt zu kalorienreich und haben gleichzeitig zu wenig Bewegung. Auch psychische Faktoren wie Stress oder Frust wirken begünstigend. "Bei der Therapie von Adipositas-Patienten setzen wir auf eine Kombination von Maßnahmen aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung, sozusagen auf einen multimodalen Ansatz. Die Motivation des Betroffenen ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Denn das Ziel ist es, das reduzierte Gewicht zu halten und die Lebensweise langfristig zu ändern", sagt Guggenberger. Welche Therapiemaßnahmen zum Einsatz kommen, hängt vom Ausmaß des Übergewichts ab und davon, ob und welche Folgeerkrankungen bereits eingetreten sind oder drohen. Chirurgische Eingriffe, wie etwa das Magenband oder die Schlauchmagenbildung, kommen bei extrem übergewichtigen Erwachsenen in Betracht, die nicht auf andere Therapieformen ansprechen. Zusätzlich zur Operation ist es allerdings entscheidend, Lebensstil und Ernährung nachhaltig zu verändern. Nur auf diese Weise kann die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen langfristig gesteigert werden. Guggenberger erläutert in seinem Vortrag die Möglichkeiten, Adipositas gezielt und langfristig zu behandeln und zeigt Maßnahmen auf, damit krankhaftes Übergewicht gar nicht erst entsteht.

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