Die Ziegler-Villa wird voraussichtlich erneut zum Verkauf ausgeschrieben. Diesmal möchte die Stadt den Bewerbern ihre Vorstellungen für das denkmalgeschützte Haus detaillierter mitteilen. Die Stadt hatte die Bewerber aufgefordert, ein schlüssiges Nutzungs- und Finanzierungskonzept vorzulegen. Die eingegangenen Vorschläge unterscheiden sich offenbar sowohl in Idee als auch im Preisangebot stark voneinander. Das Haus verfügt über 700 Quadratmeter Wohnfläche und wird mit maximal 1500 Quadratmetern zugehörigem Grundstück verkauft.
Im vergangenen Jahr hatte sich der Stadtrat entschlossen, die Villa zum Verkauf auszuschreiben. Seit 2008 steht sie leer, seither hatte sich die Stadt bemüht, eine neue Nutzung zu finden. Alle Vorschläge scheiterten etwa an Brandschutzbestimmungen, räumlichen Schwierigkeiten und immer wieder am Geld. Weder die Nutzung für einen Kindergarten noch die Sanierung für Mietwohnungen erwies sich aus Sicht der Stadt als wirtschaftlich. Die Sanierungskosten wurden auf mindestens 3,3 Millionen Euro geschätzt.
Öffentlich bekannt gegeben hatte der ehemalige ÜB-Stadtrat Peter Denk sein Vorhaben. Er wollte die Ziegler-Villa zum Lehrlingsheim umbauen. Eine ähnliche Idee verfolgten zwei Studenten aus dem Landkreis. Sie bewarben sich bei der Stadt mit der Idee, im Obergeschoss der Villa ein Wohnheim einzurichten. Aus den Mieteinnahmen wollten sie im Untergeschoss einen öffentlichen Veranstaltungsraum und entsprechende Events finanzieren. Jeder der Mieter sollte sich zudem verpflichten, sich für den Betrieb zu engagieren. Man müsse "den Belangen des Gebäudes gerecht werden", sagt Kämmerer Thomas Ernst. Daher solle nun der rechtliche Rahmen für eine Neuausschreibung mit veränderten Rahmenbedingungen geprüft werden. Genauer will sich der Kämmerer derzeit nicht dazu äußern. Die Villa wurde um 1898 für den Maler Adolf Hölzl erbaut und später von der Brauerei-Familie Ziegler bewohnt.