Mitten in der Vorweihnachtszeit:Zeichen der Hoffnung

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Viele Wünsche am Wunschbaum sind erfüllbar. Mit dem Wunsch nach Frieden ist es schwieriger. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Im Landkreis Dachau gibt es mittlerweile eine Reihe von Wunschbäumen. Sie erfüllen nicht nur kleine Wünsche von bedürftigen Menschen. Sie tun ganz allgemein gut.

Glosse von Jacqueline Lang

Vita, 45 Jahre, Mutter von zwei Kindern, wünscht sich eine Tischlampe fürs Weihnachtsfest. Kirill, 27 Jahre, wünscht sich einen großen Suppentopf. Oleg, 41 Jahre, wünscht sich einen Controller für seine Playstation 5. Und Svitlana, 39 Jahre, Mutter eines Kindes, wünscht sich zu Weihnachten eine Thermoflasche. Was sich die vier aber alle so oder so ähnlich zudem wünschen, ist eines: „Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt.“

Wer abends am Wunschbaum vor der Candisserie in der Münchner Straße stehenbleibt und sich die Zeit nimmt, einmal die Wünsche durchzulesen, die teils am Baum hängen, teils gestapelt in einem Behälter daneben liegen, der begreift schnell: So manch einen Wunsch, der lässt sich nicht so leicht erfüllen.

Umso mehr freut man sich in diesem Moment über jene Wünsche, die nur ein wenig Geld kosten – sofern man selbst davon etwas übrig hat, versteht sich. Der kleine Timo etwa, der wünscht sich vom Christkind einfach nur ein Feuerwehrauto. Dem kleinen Ayan könnte man mit einem Boxsack eine riesige Freude machen. Und gleich mehrere alleinerziehende Mütter und Väter würden sich über einen Supermarktgutschein freuen.

Die Welt wird man mit diesen großen und kleinen materiellen Geschenken freilich nicht verändern. Wenn man aber so in die Dunkelheit blickt, die überall von kleinen Lichtern durchbrochen wird, dann macht es für einen kurzen Moment, trotz allem, Hoffnung, sich die Wunschzettel durchzulesen.

Denn auch wenn ein schönes Weihnachtsfest für die eigene Familie und leuchtende Kinderaugen keine Frage des Geldes sein sollten, ist es doch tröstlich zu wissen: Es gibt sie, diese Menschen, die solche Wunschbäume aufstellen, in Schönbrunn steht noch einer, im Indersdorfer Rathaus auch. Und es gibt sie, die Menschen, die sich die Zeit nehmen, einem fremden Menschen ihren oder seinen Wunsch zu erfüllen. Und wenn das so ist, dann ist die Welt noch nicht ganz verloren, oder?

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