Wrestling Show in Dachau:Männer, die mit Stühlen schlagen

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Früher war Christof Haas aktiver Wrestler, heute organisiert er Wrestling-Shows. Am Samstag findet ein Gastspiel in Dachau statt. (Foto: privat)

Die EWS Wrestling Show findet am Samstag zum fünften Mal in Dachau statt. Promoter Christof Haas über den Reiz der Kämpfe - und was die Besucher erwartet.

Interview von David Schmidhuber, Dachau

Am Samstag kommt die EWS Erding Wrestling Show nach zwei Jahren wieder nach Dachau, Beginn ist um 19 Uhr in der ASV-Halle. Organisiert wird das Event von Christof Haas. Er ist der sogenannte Promoter und war bis vor zweieinhalb Jahren selbst aktiver Wrestler. Was den Sport ausmacht und von den Kämpfen erwartet werden kann, hat er der SZ im Gespräch erzählt.

SZ: Herr Haas, in Deutschland zählt Wrestling nicht zu den populärsten Sportarten. Mittlerweile gibt es aber doch eine wachsende Fangemeinde und mehr Aufmerksamkeit. Wie lässt sich dieser Trend begründen?

Christof Haas: Seit Wrestling auch im Free-TV zu sehen ist, jetzt auf Pro7 Maxx. Und weil auch deutschsprachige Wrestler, wie vor Kurzem der Walter, jetzt nennt er sich Gunther, bei der WWE, der größten Liga der Welt, Fuß gefasst haben. Da sehen die Leute, dass auch Wrestler aus dem deutschsprachigen Raum kommen, die es nach ganz oben schaffen.

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Die EWS Wrestling Show findet zum fünften Mal in Dachau statt - was dürfen die Besucher erwarten?

Wir wären eigentlich schon öfter in Dachau gewesen, es war aber wegen Corona leider nicht möglich. Auch unsere letzte offizielle Veranstaltung vor der Pandemie war in Dachau - das war im Februar 2020. Wir hoffen jetzt natürlich, dass die Leute wieder zahlreich kommen. Der Vorverkauf ist relativ gut gelaufen, weil jetzt auch die Corona-Regeln wegfallen. Erwarten können die Besucher insgesamt acht verschiedene Kämpfe, Gastwrestler aus Österreich, der Schweiz, aus dem Saarland, aus Nürnberg, München, Erding und Holzkirchen werden dabei sein. Unter anderem wird der Haupttitel verteidigt. Dazu gibt es auch den Tag-Team-Gürtel, das heißt, dass immer im Zweierteam gegeneinander gekämpft wird. Und der Hardcore-Titel wird ausgespielt. Das ist ein Match, bei dem Gegenstände benutzt werden dürfen, wie Tische, Klappstühle - hier gibt es im Endeffekt keine Regeln, durch die die Kämpfer disqualifiziert werden können.

Jetzt haben sie schon das Hardcore-Match angesprochen, das ausgetragen wird. Was bietet der Kampf?

Der Kampf ist immer ein bisschen spektakulärer. In einem normalen Kampf sieht man Schläge und Würfe. Aber bei einem Hardcore-Kampf ist auch zu sehen, wie jemand durch einen Tisch geworfen wird oder einen Schlag mit einem Klappstuhl bekommt. Da geht's ein bisschen rauer zur Sache.

Was macht den Sport Wrestling aus und sehenswert?

Viele sagen, Wrestling ist nur Show und nicht echt. Ich sage immer zu den Leuten, dass sie vorbeikommen und es sich live anschauen sollen. Das ist wie im Fernsehen, wenn jemand einen Film von Bruce Lee ansieht. Jeder weiß, dass es Show ist, aber trotzdem denken alle: Wow, cool! Bei uns ist es das gleiche. Aber unsere Kunst ist es, es den Leuten so rüberzubringen, dass sie sagen: Das muss doch wehtun, das kann keine Show sein. Es ist ein bisschen wie die Ritterspiele, wenn die Kämpfenden mit ihren Äxten aufeinander einhauen - aber am Ende geht's jedem noch gut.

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