Dachau:Witold Scibak, 15 Jahre, Häftling

Im Kinderzentrum in Indersdorf war Scibak Gruppenleiter der Pfadfinder. (Foto: oh)

Der Pole kehrt nach Dachau zurück, um über das Leid im KZ zu berichten

DachauWitold Scibak, geboren in Polen, war gerade mal 15 Jahre alt, als er im Herbst des Jahres 1944 gemeinsam mit seinem Vater in das KZ Sachsenhausen deportiert wurde. Anfang 1945 verschleppte ihn die SS in das KZ Bergen-Belsen und von dort in ein Augsburger Außenlager des KZ Dachau, wo er für die Firma Messerschmitt Zwangsarbeit leistete. Schließlich befreiten ihn die Amerikaner. Scibak kam im Kloster Indersdorf unter, im Kinderzentrum der Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen (UNRRA). Dort ging er zur Schule, wurde Gruppenleiter der Pfadfinder, bis er im Sommer 1946 nach Warschau zu seiner Familie zurückkehrte.

Am Mittwoch, 22. Juli, wird er einen Vortrag in der KZ-Gedenkstätte halten. Damit wird die Veranstaltungsreihe "Dachauer Zeitzeugengespräche" fortgesetzt. Scibak berichtet über seine Haftzeit und den Aufenthalt im Kinderzentrum der UNRRA im Kloster Indersdorf. Die Zeitgeschichtsforscherin Anna Andlauer zeigt Fotos und Filmausschnitte. Eröffnet wird die Veranstaltung von Gabriele Hammermann, Leiterin der Gedenkstätte. Grażyna Karubin, amtierende Leiterin des Generalkonsulats der Republik Polen, wird ein Grußwort sprechen. Beginn ist um 19 Uhr im Besucherzentrum. Der Eintritt ist frei. Das Gespräch findet in polnischer Sprache statt und wird übersetzt.

© SZ vom 21.07.2015 / mkro - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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