Dachau:Wenn jede Minute zählt

Dachau: Massive Rauchentwicklung macht der Feuerwehr während der Übung auf dem MD-Gelände zu schaffen.

Massive Rauchentwicklung macht der Feuerwehr während der Übung auf dem MD-Gelände zu schaffen.

(Foto: privat)

Einsatzkräfte der Feuerwehr proben in zwei gestellten Szenarien für den Ernstfall

Es brennt. Jetzt muss jeder Handgriff der Helfer sitzen. Und das will trainiert sein. Deshalb setzt die Freiwillige Feuerwehr Dachau für ihre Einsatzkräfte regelmäßige Übungen an - zuletzt in einem Abrisshaus in der Gartenstraße in Karlsfeld, danach in einem Bürokomplex auf dem ehemaligen MD-Gelände. "Fast drei Viertel unserer jährlichen Einsätze sind Technische Hilfeleistungen, ein Viertel sind Brände", sagt Wolfgang Reichelt, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Dachau. "Umso wichtiger sind realitätsnahe Übungseinheiten."

Bei der ersten Übung in Karlsfeld wurde für die 20 Einsatzkräfte folgendes Szenario gestellt: Eine Person befindet sich auf dem Balkon des Hauses, insgesamt sind dort fünf Personen gemeldet, Übungs-Brandrauch dringt aus einem Fenster im Erdgeschoss, die Drehleiter erweist sich als defekt. Was ist zu tun?

Der Einsatzleiter ließ umgehend die Person mittels einer Steckleiter vom Balkon retten und gleichzeitig die weiteren, vermutlich im Gebäude befindlichen Personen suchen. Die Trupps gingen sowohl über das Treppenhaus als auch über ein Fenster im Erdgeschoss vor. Die brennende Wohnung wurde systematisch nach den Vermissten abgesucht und parallel dazu das Feuer bekämpft. Nach einer Stunde war die Übung beendet.

Auf dem MD-Gelände lautete die Einsatzmeldung: Brand in einem Bürogebäude, mehrere Personen vermisst. Durch einen Kabelbrand gibt es zwei Brandstellen in unterschiedlichen Geschossen. Die Drehleiter steht wieder zur Verfügung.

Die Feuerwehrleute fanden eine Person hinter einem geschlossenen Fenster um Hilfe schreiend vor, im Nachbarbüro erkannten sie massive Rauchentwicklung. Rauch drang auch aus dem Zugangstreppenhaus. Eine weitere Person wurde im Treppenhaus und eine im Großraumbüro vermutet. Auch hier schickte der Einsatzleiter die Atemschutztrupps zur Personensuche parallel über das verrauchte Treppenhaus und die Drehleiter ins Gebäude. Daneben galt es, die Brände zu löschen. Trainiert wurde auch hier die systematische Absuche größerer, verrauchter Räume bei praktisch null- Sicht. "Eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte", sagt Reichelt. Doch nach eineinhalb Stunden hatten sie auch diese Übungsaufgabe gemeistert.

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