Dachau:Vortrag über Walter von Ruckteschell

Die Künstlerin Anja Seelke hält am Mittwoch, 7. Dezember, um 19 Uhr im Ludwig-Thoma-Haus einen Vortrag mit dem Titel: "Propaganda für Krieg und Kolonisation - Walter von Ruckteschell in neuer Sicht". Walter von Ruckteschell (1882-1941) war Gründer und Vorsitzender der 1927 entstandenen Künstlervereinigung Dachau (KVD). Jahrzehntelang galt er als Künstler, der für Vertrauen und Verständigung unter den Völkern warb. Doch tatsächlich war er ein Kolonialist, Rassist und Nazi-Bildhauer. Die Stadt Dachau hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen kritischeren Blick auf Ruckteschell zu entwickeln. Die Künstlerin Anja Seelke setzt sich seit 2018 historisch, aber auch ästhetisch mit Ruckteschell auseinander. Als Stipendiatin der Stadt realisierte sie eine Ausstellung über den Künstler in der Ruckteschell-Villa in Dachau. Sie zeigte, dass seine Arbeiten von einem kolonialistischen Blick geprägt sind und Ruckteschell der Naziideologie näher stand, als man das bisher sehen wollte. In ihrem Vortrag im Thoma-Haus will Seelke wesentliche Erkenntnisse aus dem Nachlass dem Gang der Rezeptionsgeschichte gegenüberstellen.

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SZ PlusKunst und Kolonialismus
:Die Lebenslüge vom anderen Dachau

Der Künstler Walter von Ruckteschell gilt als eine Ikone, mit der Dachau sich gerne von der eigenen NS-Vergangenheit abgrenzt. Doch die Arbeiten des Künstlers sind vom kolonialistischen Blick geprägt - und stehen der Naziideologie näher, als man das bisher sehen wollte. Wie soll man damit umgehen?

Von Helmut Zeller

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