Naturschutz:Hausrotschwanz kandidiert als Vogel des Jahres

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Der Hausrotschwanz ist oft ein heimlicher Untermieter: Einen Mauerwinkel, einen Hohlraum oder einen Dachvorsprung – mehr braucht er nicht. (Foto: LBV)

Die Dachauer LBV-Kreisgruppe ruft zur Wahl des Jahresvogels auf. Dafür favorisiert sie ein Tier, das heutzutage immer mehr Probleme hat: Weil es vom Insektensterben betroffen ist und weniger Zufluchtsorte findet.

Zuletzt hat der Kiebitz das Rennen gemacht, nun wird der Hausrotschwanz als Kandidat für den „Vogel des Jahres“ aufgestellt. Seit 1971 wird dieser vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) gekürt. Die Dachauer LBV-Kreisgruppe ruft zur diesjährigen Abstimmung auf und hoffe darauf, dass die Teilnehmenden „unseren Kandidaten, den Hausrotschwanz“ unterstützen, wie der LBV Dachau in einer Pressemitteilung schreibt.

Neben dem Hausrotschwanz stehen ebenfalls zur Wahl: Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch oder Uhu. Denn: „Jeder von ihnen steht für ein wichtiges Naturschutzthema und repräsentiert einen bedrohten Lebensraum“, schreibt der Landesbund. Der Jahresvogel solle dann im kommenden Jahr als starker Botschafter für den Naturschutz auftreten.

„Für uns ist der Hausrotschwanz ein Paradebeispiel für viele Veränderungen“

Bernhard Sturm, stellvertretender Vorsitzender des Dachauer LBV-Kreisverbandes, sagt: „Für uns ist der Hausrotschwanz ein Paradebeispiel für viele Veränderungen, die auch uns Menschen betreffen.“ Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften des Hausrotschwanzes (lateinisch Phoenicurus ochruros) sei seine Fähigkeit, in städtischen Gebieten überleben und heimisch sein zu können. Dabei ist der Vogel mit seinem feuerroten Schwanz oft ein heimlicher Untermieter: Einen Mauerwinkel, einen Hohlraum oder einen Dachvorsprung – mehr brauche er nicht.

„Doch auch der anpassungsfähige Hausrotschwanz hat inzwischen Probleme“, so der LBV. Denn Höhlen in alten Bäumen, Nischen an Gebäuden oder Mauerspalten werden seltener oder bei Sanierungen komplett beseitigt. Zudem besteht die Nahrung des Vogels aus verschiedenen Insekten: „Damit ist der Hausrotschwanz direkt vom Insektensterben betroffen“, sagt Bernhard Sturm. Er appelliert daher an Gartenbesitzer, auf Pflanzenvielfalt zu achten und wilde Ecken in ihren Gärten zu schaffen. Auch der Klimawandel habe Auswirkungen auf den Hausrotschwanz: Obwohl er ein Zugvogel ist, kann man Einzelvögel mittlerweile auch hier im Winter beobachten.

Das Fazit des LBV: Nicht nur ein insektenfreundlicher Garten helfe dem Hausrotschwanz beim Überleben, sondern auch, wenn Hausbesitzer Nischen an Gebäuden schaffen oder Nisthilfen installieren – mit dem Ziel, dass der Vogel auch in Zukunft „um die Hausecken fetzt und uns mit seinem charakteristischen Knixen, seinem Keckern und hellen Zwitschern erfreut“.

Die Abstimmung läuft online bis zum 10. Oktober unter www.vogeldesjahres.de.

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