Süddeutsche Zeitung

Dachau:Verbannte Musik

Der italienische Pianist, Komponist und Musikwissenschaftler Francesco Lotoro wird weltweit als der größte Sammler von Musikkompositionen geschätzt, die zwischen 1933 und 1945 in Konzentrationslagern, Kriegsgefangenenlagern und Militärgefängnissen entstanden sind. Mittlerweile hat er bereits mehr als 5000 Werke ausfindig machen können, die von Kirchenmusik bis zu Opern und Jazz reichen. Gemeinsam mit Musikern und Sängern aus Italien sowie aus Stadt und Landkreis Dachau führt Lotoro am Donnerstag, 28. April, 19 Uhr zum 71. Jahrestages der Befreiung des KZ Dachau und auf Einladung der Stadt Dachau im Karmel Heilig Blut geistliche Werke auf, die im KZ Dachau und anderen Lagern entstanden sind. Mit seinem Projekt will Lotoro den Menschen eine Stimme verleihen, die als Profimusiker, Laien, Autodidakten oder Begabte unterschiedlichster sozialer Herkunft und unterschiedlichen Glaubens in den Lagern Musik schufen. Im süditalienischen Barletta hat Lotoro das Institut für Musikalische Literatur im Konzentrationslager gegründet, das heute eine Stiftung ist. Die Mitwirkenden sind : Francesco Lotoro (Dirigent), Francesco Di Lernia (Orgel), Angelo De Leonardis (Bariton), Walter Brachtel (Violoncello), Vladimir Lakatos (Violine und Viola), Walter Schreiber (Violine), sowie Mitglieder der Chorgemeinschaft Dachau und der Liedertafel Dachau.

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SZ vom 19.04.2016 / sz
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