Es ist früher Nachmittag, als sich die Bustüren auf dem Parkplatz vor der Turnhalle in Schönbrunn öffnen. "Servus - Privet", ruft ein Mann im Jogginganzug mit blau-gelben Ziernähten an den Ärmeln zur Begrüßung. Die ukrainische Flagge leuchtet im Sonnenlicht hinter den Frontscheiben der beiden Reisebusse, die gerade 77 Menschen ins Dachauer Hinterland gebracht haben. Erschöpfte Gesichter, strähnige Haare, in warme Winterjacken gekleidete Kinder, Plastiktüten und weiße Hartschalenkoffer quellen aus den Bussen. Ein Hund ist auch dabei. Der Mops Judzhin, auch er hat es aus dem Krieg hierher geschafft. Lange haben sie alle ausgeharrt, fast 24 Stunden waren sie unterwegs aus dem ukrainischen Uschgorod bis nach Schönbrunn, allein acht Stunden stand der Bus an der ukrainischen Grenze im Stau. 28 Kinder sind mit an Bord. Ein Bub mit einer blauen Strickmütze hopst die letzte Stufe aus dem Bus. Gelandet, in Sicherheit. Erneut sind am Mittwoch Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis angekommen, sie setzen nun erstmals ihre müden Füße auf Dachauer Boden.
Kriegsflüchtlinge in Röhrmoos:"Wir mussten uns entscheiden: Entweder die Eltern oder die Kinder"
Nach langem Warten und einer langen Fahrt erreichen Geflüchtete aus der Ukraine Schönbrunn. Wie geht es ihnen? Über die Angst, schwere Abschiede und die Erleichterung nach der Ankunft.
Von Jessica Schober, Röhrmoos
Lesen Sie mehr zum Thema