Dachau:TSV-Vorstand kritisiert die Stadt

Der parteilose Wolfgang Moll wirft seinen Stadtratskollegen Geldverschwendung vor.

Der TSV 1865 ist einmal mehr ein Streitthema im Stadtrat. Nachdem im Haupt- und Finanzausschuss beschlossen wurde, für die Sportler einen Kunstrasenplatz zu errichten und Rasenflächen zu sanieren, kommt nun Kritik daran vom parteilosen Stadtrat und TSV-Vorstand Wolfgang Moll. Die Stadt verschleudere Geld: Zwischen 227 000 und 340 000 Euro werde die Stadt Mehrkosten haben, da sie bei der Sanierung der Rasenflächen auf eine Förderung durch den Landessportbund BLSV verzichte. Eine Bedingung für die Förderung ist, dass die Felder mindestens 25 Jahre lang genutzt werden.

Darauf wollten sich die meisten Stadträte nicht einlassen, denn es geht um mehr als den Spielbetrieb. Die dringend benötigten und sanierungsbedürften Rasenflächen in Dachau Ost sind zugleich Teil von Grundstücken, auf denen die Stadt vielleicht einmal Wohnungen bauen oder Gewerbeflächen einrichten möchte - nicht erst in 25 Jahren. Zudem stimmte eine Mehrheit dafür, den Kunstrasenplatz auf dem Stammgelände in Augustenfeld zu errichten. Der TSV hätte den Kunstrasen lieber in Dachau Ost gehabt. Das Feld am Stammgelände "ist aus Sicht des Vereins der geeignete Standort für einen Hallenneubau, falls es keine Aussiedlung gibt", sagte FDP-Stadtrat und TSV-Vorstandsmitglied Jürgen Seidl. Das Thema hatte Interesse geweckt, der Alte Sitzungssaal im Rathaus war so voll wie selten. Doch die Öffentlichkeit wurde für etwa 40 Minuten ausgeschlossen, weil zuvor ein nicht öffentlicher Punkt beraten wurde. Die Stadt versucht seit einiger Zeit, Grundstücke östlich der Theodor-Heuss-Straße zu kaufen, die der TSV mit seinen etwa 2500 Mitgliedern in Erbpacht für eine Aussiedlung erhalten soll.

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