Süddeutsche Zeitung

Dachau:Traum vom Geburtshaus

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Dachauer Apotheker setzt sich für Schwangere in Nepal ein

Schwangere, Mütter und Kinder brauchen besonderen Schutz. Doch für viele Frauen in der abgelegenen Bergregion Humla in Nordwest-Nepal sieht die Realität anders aus: Sie gebären unter freiem Himmel oder in Kuh- und Ziegenställen, ohne kompetente Unterstützung und mit hoher Infektionsgefahr für Mutter und Kind. Treten Komplikationen auf, schweben beide in Lebensgefahr. Für den Apotheker Maximilian Lernbecher, Vorstandsmitglied bei der Hilfsorganisation Apotheker Helfen e.V., ist dies Grund genug, sich gerade hier, in einem der ärmsten Länder der Welt, für die Frauen und Kinder einzusetzen: "Für die werdenden Mütter in der Bergregion Nepals sind Schwangerschaft und Geburt sehr oft mit einem hohen Risiko verbunden. Sie können nicht behandelt werden und sterben wegen fehlender medizinischer Versorgung. Das ist eine Situation, wie man sie sich in Deutschland kaum vorstellen kann."

Apotheker Helfen e.V. startet deshalb mit der Partnerorganisation "Nepal Medical Careflight e.V." aus Pfronten im Allgäu, bei den Ärmsten der Armen ein Mutter-Kind-Projekt. Der Apotheker Lernbecher sagt, Ziel sei es, die Geburtshilfe nachhaltig zu verbessern und damit die Säuglings- und Müttersterblichkeit deutlich zu verringern. Dazu stattet der Verein die Medizinstation mit Arzneimitteln, gynäkologischen Instrumenten und einem mobilen Ultraschallgerät zur Schwangerenbetreuung aus. Außerdem werden sie eigenen Angaben nach Hygienemaßnahmen fördern und Aufklärungsaktionen für Frauen unterstützen.

In der Humla-Region rund um die Stadt Dadaphaya leben etwa 3500 Menschen in verstreut liegenden Dörfern. Die medizinische Grundversorgung stellt die Krankenstation von "Nepal Medical Careflight". Die dort angestellte Krankenschwester Hari Devi Shahi ist in Geburtshilfe ausgebildet, aber es fehlen ihr die Mittel. "Hari Devi Shahi träumt von einem eigenen Geburtshaus", berichtet Lernbecher, "Wir von Apotheker Helfen e.V. wollen diesen Traum verwirklichen", kündigt er an. Informationen zur weltweiten Arbeit von Apotheker Helfen e.V. finden Interessierte auf der Webseite www.apotheker-helfen.de.

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Quelle:
SZ vom 08.04.2016 / SZ
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