Es ist schon erstaunlich, dass die Dachauer Kreisheimatpflegerin Birgitta Unger-Richter gemeinsam mit Geschäftsführerin Annerose Stanglmayr von der katholischen Erwachsenenbildungsorganisation Dachauer Forum jedes Jahr ein Thema für die literarisch-musikalische Reihe des Poetischen Herbsts findet. Denn so zahlreich ist der Landkreis mit ausgewählten Orten nun nicht gesegnet, die sich zusätzlich für besondere Anlässe anbieten.
Die ersten Ideen unter Unger-Richters Vorgänger Norbert Göttler ergaben sich noch wie von selbst. Er startete 2009 und 2010 die Reihe mit Lesungen an ausgewählten Orten. 2011 ging es um den bairischen Dialekt: "Wie uns der Schnabel gewachsen ist". Um "musica sacra" im Jahr darauf. 2013 nahm sich Birgitta Unger-Richter des Wirtshaussterbens und der Wirtshauskultur an. 2014 folgte der Schwerpunkt "Kunst und Heimat". Und jetzt geht es ums Tanzen: "Rundummadum".
Wie der Titel schon andeutet, darf die bairische Variante nicht fehlen. "Ein Tanz, wie er im Buche steht" lautet der Titel einer Veranstaltung der Ludwig-Thoma-Gemeinde, unterstützt von der Scheebrunna Danzlmusi. Die Thoma-Gemeinde hat literarische Texte ausgewählt, in denen das Tanzen "Stimmungsträger, Metapher" oder auch politisch aufgeladen ist. Der ideale Ort dafür ist das eben erst renovierte Wirtshaus am Erdweg. Dienstag, 6. Oktober, 20 Uhr.
"Einmal hin, einmal her" heißt es beim "kleinen poetischen Herbst", bei dem sich Dachauer Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Familien für den Volkstanz begeistern lassen sollen. Freitag, 16. Oktober, 16 Uhr, Katholisches Pfarrheim in Petershausen. Schließlich bittet Tanzmeister Erich Müller zum Röhrmooser Kirtatanz in den Gasthof Brummer. Müller ist ein Experte im Volkstanz und kann die verschiedenen Tänze sehr gut erklären. Deshalb können auch Laien problemlos teilnehmen. Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr.
Die Verbindung von Tanz und Literatur prägt die Bücher von Su Turhan, der aus seinem bayerisch-türkischen Krimi "Kruzitürken" liest. Dazu gibt es Bauchtanz mit Eva Stehli-Attia. Ins Literarische reicht auch die Aufführung des Tölzer Marionettentheaters, das einen seiner Schwerpunkte auf die künstlerische Präsentation des Tanzes gelegt hat. Puppenspieler Albert Maly-Motta lebt übrigens im Landkreis. Und das Ambiente des Barocksaals im Kloster Indersdorf bietet sicherlich den idealen Hintergrund für dieses Ereignis. Freitag, 23. Oktober, 19.30 Uhr.
Schließlich leisten sich die Veranstalterinnen Unger-Richter und Stanglmayr eine gehörige Portion Sentimentalität, wenn sie die Dachauer an die Rock'n-Roll-Zeit und das legendäre Roxi in der Altstadt erinnern. Die Zeitreise in die Fünfziger Jahre begleitet die Band Mamas Lieblinge. Freitag, 16. Januar, 20 Uhr, neue Roxi-Bar.
Für alle Veranstaltungen gibt es noch Karten: 08131/99 68 80, Dachauer Forum. Auch Email: info@dachauer-forum.de.