Süddeutsche Zeitung

Dachau:51-Jährige ersticht 54-Jährigen in dessen Wohnung

Ein Streit zwischen einer Geflüchteten aus der Ukraine und ihrem Wohnungsgeber ist am Sonntagabend in Dachau eskaliert.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Eine 51-Jährige hat am Sonntagabend in einem Mehrfamilienhaus in Dachau einen 54-Jährigen getötet. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord berichtet, stritten die Frau und der Mann heftig miteinander in dessen Wohnung. Im Verlauf der Auseinandersetzung griff die 51-Jährige zu einem Messer und verletzte den 54-Jährigen damit am Oberkörper.

Die 54-jährige Ex-Frau des Opfers und ihr neuer Ehemann, die sich auch in der Wohnung befanden, griffen ein und konnten die Angreiferin überwältigen und entwaffnen. Die bereits erlittenen Stichverletzungen am Oberkörper des Geschädigten waren nach Angaben der Polizei jedoch so schwer, dass dieser noch in der Wohnung verstarb. Die Ex-Frau des 54-Jährigen erlitt eine Schnittverletzung an der linken Hand.

Die Polizei nimmt die Angreiferin fest

Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord der SZ Dachau erklärt, stammt die 51-Jährige aus der Ukraine und war vor dem Krieg in ihrem Heimatland nach Deutschland geflohen. Seit mehreren Wochen habe sie bei dem 54-jährigen Dachauer gewohnt, so die Sprecherin. Dieser habe ihr Unterschlupf gegeben.

Doch für den Dachauer war dies keine dauerhafte Lösung. Am Sonntagabend wollte er mit der 51-Jährigen darüber reden, wann sie auszieht. Deshalb sei auch die ehemalige Ehepartnerin des 54-Jährigen in der Wohnung gewesen, sagt die Polizeisprecherin. Er habe sich für das Gespräch Unterstützung holen wollen. Seine Ex-Frau hätte "von Frau zu Frau" noch einmal mit der Ukrainerin sprechen sollen.

Warum der Streit dann allerdings derart eskalierte und die 51-Jährige mit dem Messer auf den 54-Jährigen einstach, ist laut Polizei auch eine Woche nach der Tat noch immer völlig unklar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck dauern an.

Die Polizei nahm die Ukrainerin noch am Tatort vorläufig fest. Sie wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II wegen Verdachts auf Totschlag dem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchungshaft gegen die 51-Jährige an.

Dieser Artikel wurde am Montag, 13. Februar, geupdatet.

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SZ/thra/jala
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