Dachau:"Alles wird teurer, nur unser Lohn bleibt gleich"

Dachau: "Wichtig ist, dass heute kein Bus rausfährt": Busfahrer der Dachauer Stadtwerke setzen ein Zeichen.

"Wichtig ist, dass heute kein Bus rausfährt": Busfahrer der Dachauer Stadtwerke setzen ein Zeichen.

(Foto: Toni Heigl)

Rund 20 Busfahrerinnen und Busfahrer der Stadtwerke Dachau streiken vor dem Betriebsgelände in Dachau-Ost. Sie fordern mehr Gehalt.

Von Anna Schwarz, Dachau

Bereits seit 4.30 Uhr morgens harren die Busfahrerinnen und Busfahrer der Stadtwerke am Montagvormittag vor dem Betriebsgelände in der Otto-Hahn-Straße in Dachau-Ost aus. Unter den aufgestellten Schirmen wärmen sie sich mit Tee und Kaffee und wollen bis zum Dienstende um 0.30 Uhr ein Zeichen setzen.

"Wichtig ist, dass heute kein Bus rausfährt", sagt ein Busfahrer in gelber Verdi-Warnweste, er und seine Kollegen haben sich dem bundesweiten Warnstreik im öffentlichen Dienst angeschlossen und fordern mindestens 10,5 Prozent mehr Lohn. "Die Inflation frisst uns auf", sagt Florent Kukalaj, sein Kollege Radeta Folic kritisiert weiter: "Alles wird teurer, nur unser Lohn bleibt gleich." Er und seine Frau haben zusätzlich zu ihrem Hauptberuf noch einen Nebenjob, aber trotzdem reiche das Geld kaum, um die vier Töchter zu versorgen. Schließlich steigen die Kosten in allen Bereichen, unter anderem für Abwasserentsorgung, Lebensmittel, Strom oder Sprit, so Folic.

Schon in der vergangenen Woche hatten die Dachauer Busfahrerinnen und Busfahrer gestreikt. Florent Kukalaj sagt, dass sie weiterhin bereit seien, ihre Arbeit niederzulegen, um die Forderungen durchzusetzen, denn: "So kann es nicht weitergehen."

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