Dachau:Stadt stützt lokale Kulturbranche

Spotlight in DAHoam

Kultur vom Sofa aus genießen: Bei einem Pressegespräch erklären die Initiatoren von „Spotlight on Dahoam“ das Konzept der Aktion.

(Foto: N.P.JØRGENSEN)

Der Verein Dachau handelt erhält für seine Veranstaltungsreihe "Spotlight on DAHaom" einen dritten Zuschuss von der Stadt. Ausnahmsweise.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Die Stadt umgeht ihre eigenen Kulturförderrichtlinien, um Künstler in der Corona-Krise zu unterstützen. Die Stadträte haben im Kulturausschuss beschlossen, drei virtuelle Kulturevents der Veranstaltungsreihe "Spotlight on DAHaom" des Vereins Dachau handelt mit jeweils 750 Euro zu bezuschussen. Eigentlich kann ein Verein gemäß Paragraf 7 der städtischen Kulturförderrichtlinien pro Jahr nur zwei Förderanträge stellen. Doch im Kulturausschuss setzte sich nach kurzer Diskussion die Ansicht durch, dass es sich bei der Corona-Pandemie um eine Ausnahmesituation handele. Und in begründeten Ausnahmesituationen kann die Stadt mehr als zwei Zuschüsse pro Jahr gewähren.

Mit dem Crowdfunding-Projekt "Spotlight on DAHoam" wollen Dachau handelt, das Dachauer Restaurant HiFive Burger & Bar, die Band Ois Easy und die Medienagentur Spectrum die lokale Kulturbranche unterstützen. Per Livestream können Zuschauer Konzerte oder Theateraufführungen von zuhause aus verfolgen. Wer möchte, kann die Aktion mit dem Kauf eines virtuellen Tickets unterstützen. Die Einnahmen kommen Künstlern, Veranstaltungstechnikern und Eventfirmen aus dem Landkreis zugute. Bei den vergangenen Veranstaltungen seien die Klickzahlen "sehr sehr gut" gewesen, berichtete Kulturamtsleiter Tobias Schneider.

Die Stadträte diskutierten im Kulturausschuss die Frage, ob die Stadt die Initiative mit drei statt der vorgeschriebenen zwei Zuschüssen unterstützen soll. Auch die Stadt ist wegen Corona zum Sparen gezwungen. Jürgen Seidl (FDP) und Tobias Stephan (CSU) argumentierten, dass dies "Folgewirkungen" haben könnte und auch andere Vereine mehr als zwei Förderanträge stellen würden. "Wir wecken bei anderen Begehrlichkeiten", sagte Seidl. Am Ende stimmten bis auf Seidl alle Stadträte dafür, ausnahmsweise drei 750-Euro-Zuschüsse zu gewähren. Dachau handelt soll damit die drei Konzerte abrechnen, die am meisten Minus gemacht haben.

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