Spielplätze in der Stadt:Oasen der Leichtigkeit

33 Spielplätze gibt es in Dachau. Die meisten sind für behinderte und nicht behinderte Kinder gleich gut geeignet.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Spielplätze sind Oasen des Ausgleichs. Gerade in pandemischen Zeiten. Wenn Familien im Zuge von Home Office und Home Schooling zuhause sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fällt, kann es befreiend sein, einen Spielplatz aufzusuchen. Rutschen, Kraxeln, mit dem Karussell kreiseln, Sandburgen bauen - all das bringt einen auf andere Gedanken und lässt den tristen Pandemiealltag für ein paar Stunden vergessen.

Dachau ist eine Spielplatz-Hochburg. 33 Spielplätze verteilen sich auf das gesamte Stadtgebiet. Sie sind vielfältig ausgestattet. Die meisten sind für Kinder aller Altersstufen geeignet, verfügen über verschiedenste Spielgeräte sowie Bereiche für freies Spiel und Rückzugsorte. Dahinter steckt ein Konzept: "Dem neunjährigen Kraxl-Maxl, der am liebsten auf Strickleitern und Gerüsten herumklettert, soll es auf dem Spielplatz möglichst ebenso gut gefallen wie seinem sechs Jahre jüngeren Brüderchen Klein-Bodo mit dem Bagger, der sich stundenlang damit beschäftigen kann, Löcher im Sandkasten auszuheben", heißt es auf der Homepage der Stadt. Doch nicht nur das. Die Spielplätze sind auch Orte der Gemeinschaft, an denen Kinder mit und ohne Behinderung Spaß haben können. Egal welches Alter, Geschlecht, welche Herkunft oder individuellen Fähigkeiten - die meisten Spielplätze in Dachau können alle Kinder gleich gut nutzen.

Dass der Inklusionsgedanke auf den städtischen Anlagen weitestgehend verwirklicht ist, ist auch in der Sitzung der Familien- und Sozialausschusses deutlich geworden. Stefan Tischer, Leiter der Abteilung Stadtgrün und Umwelt, skizzierte den Stadträten den Ist-Zustand der städtischen Anlagen. Die Abteilung Stadtgrün ist für die Spielplätze verantwortlich und hat vor Jahren integrative Kindertageseinrichtungen befragt, worauf es bei den Anlagen ankommt. Inklusion sei nicht, zusätzlich eine Rollstuhlfahrerschaukel aufstellen, "sondern dass gemeinsames Spielen ermöglicht wird", so Tischer. Es müsse nicht jeder jedes Spielgerät nutzen können. Vielmehr seien beim Spielangebot unterschiedliche Schwierigkeitsgrad unerlässlich.

Die Stadt hat nach eigenen Angaben in der Vergangenheit bei den städtischen Spielplätzen Wert auf Barrierefreiheit und ein vielfältiges Spielangebot gelegt. Es sei immer ein Anliegen gewesen, hochwertige Spiel- und Aufenthaltsräume zu schaffen. Die Spielplätze hätten sich in den vergangenen Jahren "im Sinne der Inklusion zu Orten den Begegnung" entwickelt, an denen behinderte wie nicht behinderte Kinder ihren Spieltrieb ausleben könnten. "Wir sind insgesamt auf einem guten Weg", sagte Tischer.

Die Fraktion der Grünen hatten vor zwei Jahren gefordert, die Zahl der inklusiven Spielplätze in Dachau zu erhöhen. Jetzt lobte Helmut Esch die Abteilung Stadtgrün für ihre Arbeit. "Das Thema Spielplatz ist bei Ihnen in guten Händen", sagte er. Auch Ingrid Sedlbauer (ÜB), Stadtratsreferentin für Bäder, Bolz- und Spielplätze, sagte, das Thema Inklusion spiele in Dachau schon immer eine Rolle. Und Elisabeth Zimmermann (CSU), Referentin für Senioren und Teilhabe, sagte: "Unsere Spielplätze sind sehr gut geplant und für alle Kinder geeignet."

Die Stadt hat sämtliche Spiel- und Sportanlagen in Dachau auf ihrer Homepage aufgelistet. Unter dem folgenden Link finden Interessierte einen Übersichtsplan und kleine Kurzporträts zu allen Spiel- und Bolzplätzen: https://www.dachau.de/leben-in-dachau/sport-freizeit/spielplaetze-und-freizeitanlagen.html

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